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Alt 11.10.2008, 18:06
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Registriert seit: 18.07.2006
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Standard AW: Die Zeit danach

Hallo Sidonie,
nun will ich mich auch mal bei dir melden. Einiges was du schreibst kann ich nachvollziehen. Ich habe auch eine engere Beziehung zu meiner Mama während meiner Krankheit bekommen, aber wenn ich z.B. zwischenzeitlich meine doch immer noch bzw. wieder Krebs zu haben, kann ich schlecht darüber sprechen. Bekannte nehmes es vielleicht nicht ernst genug, weil ich immer ganz gut da durchgekommen bin oder ihnen ist nicht bewusst, dass eigentlich keine Behandlung mehr geplant ist. Meine Mama sagt dann so was wie "Ich krieg Schreikrämpfe" und ich habe das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen statt gestützt zu werden. Sonst habe ich aber immer das Gefühl, dass meine Mama mir beisteht. Meine Oma lag letztes Jahr im Koma und wir haben um sie gebangt. Jetzt geht es ihr wieder ganz gut, aber sie hat öfter Schmerzen. Da ich aber inzwischen schon einiges durchgemacht habe, nervt es mich, wenn sie über einige Wehwechen jammert, die sie mit 84 Jahren und ich mit 24 Jahren habe. Und wenn sie mir erzählt wie schlimm es ist alt zu werden. Immerhin hat sie es bis 84 geschafft. Ich lass sie dann jammern und sag nichts dazu. Bei ihr ist auch alles immer viel schlimmer als bei anderen. Nachdem sie sich dann ausgejammert hat, sagt sie dann noch, dass ich aber eigentlich viel kränker bin. Sehr seltsam. Es ist doch toll, dass dein Freund zu dir hält und versucht dich zu verstehen.
Liebe Grüße und bis bald
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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