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Alt 07.08.2006, 10:47
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Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo mein über alles geliebter Papa!!!
Ich habe dir lange nichts geschrieben, es war mir einfach nicht danach.
Ich lerne zu akzeptieren das du nicht mehr bei uns bist, aber.... ich kann und will es nicht zu verstehen....
In mir ist es schwarz, mein Leben hat keinen Sinn.
Keine Kraft mehr, ich kann nicht fliehen, nirgendwo hin.

Leere herrscht in meiner Seele, Leere liegt auch in meinem Herz.
Er sitzt zu tief in mir, zu tief ist dieser Schmerz.
Ich hoffte, dass Du es überstehst, doch der Tag war gekommen,
an dem Du von uns gehst.
Gestern war es genau 1 Jahr, das ich dich zum Notarzt gefahren habe und er uns sagte das du irgendwas auf der Niere hast, und das muss so schnell wie möglich raus...samt der Niere....,
Als wir nach Hause fuhren, wusste ich schon was Sache ist, und du hast es nicht verstanden und hast dir nur Sorgen gemacht wie es ohne eine Niere weiter gehen soll....??? Mir war es nach heulen, schreien und toben zu mute
Aber...ich musste stark sein...für dich, es war verdammt schwer. Hatte ich eine andere Wahl? Nein, Paps....du musstest doch erst mal die OP überstehen und zur Kräften kommen, aber dann konnten wir den Kampf mit dem Krebs aufnehmen!!!
Zwei Tage später hatten wir ein Termin in der Radiologie...Dank meiner Bekanten, die da als Arzthelferin arbeitet, hast du auch nicht erfahren das es Krebs ist und die Metastasen schon in Lunge sind....Aber dafür ICH...ICH HABE SO GEHOFT DAS WIR ALLE uns einfach TEUSCHEN. Jetzt war es sicher, die Diagnose stand ja fest. Ich weiß gar nicht mehr.. wie ich dich damals nach Hause gefahren habe? Ich durfte ja nicht zeigen...das ich mehr weiß als du. Verzeih mir bitte, Papa...Das habe ich doch alles nur für dich gemacht..!!!
Als Ich nach Hause Kamm, und alleine war habe ich nur los geschrieen Ich hatte fast ein Nervenzusammenbruch erlitten..
Da habe ich "Gott" nach warum gefragt, und das tue Ich jeden Tag.
Aber ich habe immer noch keine Antwort von IHM erhalten
Seit gestern muss ich wieder ganz extrem über alles was passierte, nachdenken. In zwei Monaten wird es 1 Jahr her sein, dass du gehen musstest. Diese 2 Monaten werden für mich nicht einfach sein...,weil jeder einzelne Tag von diesen 2 Monaten vor 1 Jahr mit verschiedenen Gefühlen, Gedanken, Erlebnissen verbunden ist. Mal war es Hoffnung...Zuversicht, dann wiederum Enttäuschung...Wut-Aber in beiden Fällen war Traurigkeit und viele Trennen anwesen.
Ach Paps wie ich dich vermisse....Ich träume sehr oft von dir, und da möchte ich gar nicht wach werden, weil ich weiß das du sonst nicht da bist.
Ich werde alles dafür geben... Dich einmal zu urarmen und sagen das ich dich unheimlich lieb habe .
Aber es geht nicht....nie wider... niemals....

Papa ich habe dir(an deinem Grab) sehr oft versprochen los zu lassen und nie wieder weinen....Sorry...Ich s
chaffe es nicht... noch nicht....Gib mir bitte noch einwenig Zeit!
Ich liebe dich
Deine Tochter


Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
Allein im Nebel tast ich todenlang
Und lass mich willig in das Dunkel treiben,
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr;
- Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muss man leben.
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Jenseits der Zeit, gibt es kein Leid, keine Tränen an dem Ort, den wir Himmel nennen.

(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (07.08.2006 um 11:51 Uhr)
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