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Alt 06.04.2015, 16:29
Taranga Taranga ist offline
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Standard AW: Frau mit Nephrektomie, mental sehr labil, „steckt Kopf in den Sand“ …

Hallo Ute, hallo Jan,

besten Dank für die schnellen und erhellenden Antworten! Habe mich leider gerade erst wieder einloggen können, nach 2 schlaflosen Nächten ist meine Frau nun eingenickt, so dass ich mich wieder kurz einloggen kann.

Ich habe Deinen Thread, liebe Ute, gerade gelesen (partiell eher überflogen) und sehe, dass ich noch viel über die Krankheit und seine Ausprägungen, aber auch über Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten lernen muss.
Und Du, lieber Jan, hast mir u.a. vor Augen geführt, dass ich wirklich zuerstmal durchatmen muss - zwei Schritte zurücktreten, innehalten, das Bild betrachten und in Ruhe drüber nachdenken. Ich neige bei Problemen dazu, schnellstmöglich einen Plan zu entwickeln und gleich noch Plan B und am besten noch Plan C in der Hinterhand zu haben. Und das hier umso mehr, als dass meine Frau selbst - völlig nachvollziehbar - dafür keinerlei Reserven hat. Aber damit überfordere ich sowohl meine Frau als auch mich selbst ein wenig.

Sie ist seit gestern wieder zu Hause, und bis auf die sicher üblichen Wundschmerzen geht es ihr körperlich eigentlich gut. Vor allem hat sie einen riesigen Bluterguss an der OP-Narbe, der sie noch etwas begleiten wird. Den vorläufigen Entlassungsbrief für ihren Urologen haben wir erhalten, der Arztbericht wird noch folgen. Der Inhalt ist folgender:

Diagnose: zentrales Nierenzell-Ca rechts
Therapie: Tumornephrektomie rechts 27.03.2015
Histologie: mäßig diff. Hellzell NCC
pT1b G2 lokal R0
Procedere: uroonkolog. Nachsorge / amb. Wundkontrollen empfohlen

Das scheint mir doch ein guter Befund zu sein, oder? Bin da aber bis auf rel. allg. Infos aus dem Net noch sehr „unbefleckt“: kann mir jemand das kurz aufschlüsseln? Soweit ich gelesen habe, ist es es eine postoperative Bewertung (p), wonach der Tumor 4-7cm groß war (T1), kein Residualtumor besteht (R0) und der Tumor mäßig differenziert ist (G2). Das heißt doch, dass der Tumor eine mäßige Streuungsneigung aufweist, oder? Kann ich aus dem „lokal“ schliessen, dass keine Metastasen gefunden wurden? Und auch keine Lymphknoten befallen waren? Zumindest hatte man das meiner Frau gesagt, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie das alles richtig aufgenommen hat und frage mich, woraus das hervorgeht.

Werde jetzt zunächst mal von meiner Frau die Einverständniserklärung ausstellen lassen, Befunde Pathologie und Entlassbrief anfordern und dann das Gespräch mit dem Urologen abwarten, das ja schon diese Woche stattfinden soll. Werde MRT / CT Oberbauch und CT Lunge ebenso ansprechen wie MRT Schädel und Knochenszintigramm. Mal sehen, was er dazu sagt.

Und wir müssen mal durchatmen. Das fällt momentan schwer, weil meine Frau nun überall Tumore vermutet und sich genau beobachtet – was ja auch grundsätzlich gut so ist, wir müssen wachsam sein. Heute morgen geriet sie z.B. in Panik, weil sie einen Knoten in der Brust vermutete, gestern machte sie sich einen Kopf wg. einer Hautveränderung.

Nochmals vielen Dank für Eure Antworten.

Viele Grüße,

Ralf
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