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Alt 26.10.2013, 19:27
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Silke66 Silke66 ist offline
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Standard Antihormontherapie oder Chemo?

Hallo zusammen,

mein Name ist Silke und bin 47 Jahre alt. Die Diagnose Brustkrebs bekam ich im September 2011. Die OP wurde brusterhaltend durchgeführt. Es mussten Lymphknoten entfernt werden. Alle waren krebszellenfrei, lediglich in einem befand sich eine Mini-Weichgewebsmetastase, der man aber keine besondere Beachtung schenkte, weil sie nicht auf einem Organ gefunden wurde. Die Histo ergab ER/PR positiv (IRS 12). Sofort begann ich mit der Antihormontherapie mit Tamoxifen.

Einen Monat nach der OP entdeckte man bei der Planungs-CT für die Bestrahlung mehrere Rundherde auf dem linken Lungenflügel (gleiche Seite wie der Brustkrebs). Es wurde vermutet, dass die schon von Anfang an da waren. Man empfahl mir bis zum Januar abzuwarten, wie sich die Situation unter Tamoxifen verändert. Im Januar 2012 fand erneut eine Lungen-CT statt mit unverändertem Befund. Daraufhin erfolgte eine Biopsie eines Rundherdes. Das Ergebnis: Metastase passend zum Brustkrebs. Jetzt sollte eine Chemotherapie durchgeführt werden und im Anschluss auch die operative Entfernung der Rundherde. Es wurde erneut eine Lungen-CT durchgeführt. Weil die Thorax-Chirurgie an der Uniklinik Freiburg Lungenmetastasen mit Laser entfernt, stellte ich mich dort Anfang April 2012 vor. Dort stellte man fest, dass sich die Rundherde nun rückläufig verändern. Teilweise hatten sie sich schon aufgelöst. Man führte die Veränderung auf die Wirkung von Tamoxifen zurück. Es wurde vierteljährliche Kontroll-CTs empfohlen. Bis zum Januar 2013 verhielten sich noch vorhandenen Rundherde unverändert.

Eine jetzt im September 2013 durchgeführte Lungen-CT ergab nun, dass sich die Rundherde stark vergrößert haben. (Schädel-, Abdomen-CT und Knochenszinti weiterhin ohne Befund). Die Rundherde wurden Anfang Oktober in der Thorax-Chirurgie Freiburg entfernt. Es waren erneut Metastasen passend zum Brustkrebs. Ich stellte mich noch zusätzlich im Brustzentrum der Uniklinik Freiburg vor. Am kommenden Dienstag will man im Tumorboard eine Therapieempfehlung aussprechen. Nach dem Erstgespräch vermute ich, dass man mir zu einer Chemotherapie rät.

Letzten Donnerstag war ich noch auf Empfehlung meines Hausarztes in der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg. Dort sagte man, dass bei einer so hohen „Hormonabhängigkeit“ des Tumors als auch der entfernten Metastasen man doch erst eine stärkere Antihormontherapie durchführen soll, indem man mir Spritzen gibt, die die Östrogenproduktion der Eierstöcke völlig unterdrückt. Alternativ könnte man die Eierstöcke auch bestrahlen oder als letztes Mittel sie auch entfernen. Die Empfehlung war für mich absolut schlüssig und nachvollziehbar.

Gestern meinte nun meine Frauenärztin, dass das nicht der richtige Ansatz wäre. Es müsste jetzt dringend eine Chemotherapie durchgeführt werden. Was nun? Jetzt bin ich wieder ganz durcheinander. Die Entscheidung fällt mir unendlich schwer. Möchte keinen Fehler machen.

Ich frage mich nur, warum gleich mit der Keule darauf hauen, wenn es mit der Antihormontherapie auch funktionieren kann. Es muss schnellstmöglich eine Entscheidung getroffen werden, weil Tamoxifen offensichtlich keine Wirkung mehr hat.

Gibt es eine unter euch, der es ähnlich erging oder die ähnliche Erfahrungen gemacht hat? Ich freue mich über jeden Beitrag.

Liebe Grüße an alle von

Silke
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