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Alt 06.02.2005, 13:01
Gast
 
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Standard Wie soll es weitergehen ?

Hallo,
vor genau 2 Wochen hat mein geliebter Paps seine letzte große Reise angetreten. Es ging alles so schnell. Am 18.02.2004 wurde ihm ein Lungenlappen entfernt. Das erste CT war top und alles sah so gut aus. Dann kam der Dezember und das Rezediv. Was haben wir uns gefreut, dass nochmal operiert werden konnte. Am 07.01.05 rief er mich vor der OP nochmal an und sagte: Hallo, hier ist nochmal Dein gesunder Vater. Dann kam die OP. Die hat er noch gut überstanden. Aber dann kam eine Komplikation nach der anderen (Naht an der Lunge aufgegangen...wieder 4 Stunden OP, Lungenentzündung, Leberstauung und dann wieder eine Lungentzündung). Am 23.01.05 dann der Anruf, dass er es nicht geschafft hat.
Ich kann es nicht fassen, dass er nicht wiederkommt. Es vergeht kein Tag ohne Heulattacken. Nichts macht mehr Spaß. Am liebsten würde ich ihm folgen. Ich fühle mich als hätte man mich ein tiefes, dunkles Loch geworfen und hätte mir die Leiter geklaut. Ich war bereits beim Doc und habe Antidepressiva bekommen, die mir aber auch nicht wirklich helfen. Es geht mir jeden Tag ein wenig schlechter. Ich würde mich am liebsten alleine in ein Mauseloch verkriechen und nie wieder rauskommen.
Am Donnerstag muß ich wieder arbeiten und da meiner Kollegin gegenübertreten, die mich einen Tag nach der Not OP anrief und mir dann sagte: das ist er ja selbst schuld, er hat ja mal geraucht (er hat vor 15 Jahren aufgehört). Zu all der tiefen Verzweifelung kommt jetzt auch noch die Angst, wie ich auf diese unmenschliche Kollegin reagiere, wenn ich wieder zur Arbeit muß. Zu allem Überfluß sitze ich mit ihr im gleichen Büro und muß sie dann den ganzen Tag sehen.
Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Er fehlt mir so sehr und jeden Tag mehr. Ich fühle mich einsam, leer und verlassen. Da nützt es auch nichts, dass ich noch meinen Verlobten und meine Mam habe.

verzweifelte Grüße
Marion
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