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Alt 30.08.2012, 18:22
SM1984 SM1984 ist offline
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Standard Astrozytom Grad III - Demenzerscheinungen

Guten Tag alle zusammen!

Ich habe schon einige eurer Beiträge gelesen, aber zu meinem Thema passt es irgendwie alles nicht richtig, oder ich habe einfach nicht gut genug geschaut... Wenn das der Fall sein sollte, entschuldige ich mich in aller Form.

Bei meiner Mutter wurde im Jahre 2005 ein Tumor diagnostiziert. Nach genauerer Untersuchung stellte man fest, dass es ein Astrozytom Grad III ist.

Sie bekam anfangs Bestrahlung, Cortison und dann fing die Chemo an. Wie die meisten vermuten mit Temodal. Dazu muss ich sagen, der Tumor ist inoperabel, hat im Gehirn schon zu sehr gestreut.

Eine ganze Weile ging es ihr halbwegs gut. Der Tumor veränderte sich nicht weiter und Man sagte, sie könne so auch noch 100 Jahre alt werden.

Sie darf sogar Chemo-Pausen machen, natürlich mit Kontrollen, ob der Tumor sich auch wirklich nicht weiter negativ verändert.

Leider verschlechtert sich ihr zustand zunehmend. Es fing an, dass sie sich nicht mehr gut bewegen konnte, das Aufstehen fiel ihr schwerer und das Gehen wurde auch immer anstrengender für sie. Inzwischen ist es so schlimm, dass sie sich nur noch in einem kleinen Umkreis bewegen kann, aus dem Bett kommt sie kaum noch und sie ist inkontinent.

Letzte Woche hatte sie plötzlich extreme Erinnerungslücken, wusste nicht einmal mehr, dass sie einen Hirntumor hat. Kurz: Sie ist körperlich und geistig auf dem Stand einer 80 Jährigen und das mit knapp 56 Jahren. Vor ein paar Tagen ist sie sogar einfach aus dem Haus gegangen, weil sie der Meinung war, sie hätte einen Arzttermin. Mein Bater war arbeiten und als er nach Haus kam, war sie weg. Glücklichweise hatte sie aber ihr Handy dabei und sie kam dann wieder nach Hause.

Noch dazu kommt, dass sie inzwischen keine Lust mehr hat, aufzustehen. Sie schläft beinahe den ganzen Tag und ist gleichgültig. Ein psychotherapeutischer Neurologe (ich hatte vorher keine Ahnung, dass es so etwas überhaupt gibt) hat ihr nun ein Antidepressiva verschrieben, welches sie aber noch nicht lange genug nimmt, um eine Wirkung zu zeigen.

Die Lage bei meiner Familie spitzt sich langsam zu. Sie bekommt keine Pflegestufe, mein Vater hangelt sich derzeit von Zeitvertrag zu Zeitvertrag, weil er sonst die Wohnung nicht halten kann, er kann also auch nicht einfach zu Hause bleiben. Ich wohne 450km weit weg und habe nun schon überlegt zu pausieren und für eine Weile zu ihnen zu ziehen. Aber wie lange? Was passiert danach? Ich bin maßlos überfordert. Mein Vater hat auch schon gesundheitliche Probleme und steht der Situation so hilflos gegenüber, dass er sogar oft mit meiner Mutter schimpft. Die Idee, sich selber therapeutische Hilfe zu nehmen, nimmt er nicht an....

Was können wir tun? Sie braucht Pflege, die Kur wurde jetzt das zweite Mal abgelehnt, mit dem Sinn, dass sie ja eh nicht mehr zu retten wäre...

Ich brauche dringend Rat......
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