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Alt 14.09.2004, 19:55
Gast
 
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Standard Nahtodeserlebnisse

Hallo Sonja,
bei meinem Mann fing es voriges Jahr im Urlaub Anfang Juli an. Er hatte auf einmal rechts am
Hals eine kleine Schwellung und konnte seinen Kopf nicht mehr drehen wir dachten an einen
Durchzug. Es wurde aber nicht besser und er ging dort zum Arzt und bekam Antibiotika.
Aber die Schwellung ging nicht zurück. Wieder zu Hause ging er hier zum Arzt und bekam wieder Antibiotika.Es wurde aber nicht besser, mein Mann ging wieder zum Arzt und bekam eine Überweisung zum Orthopäden und der verschrieb ihm Krankengymnastik.
Am Wochenende wurde auf einmal seine Zunge pelzig und er konnte nicht mehr richtig reden. Am Montag ging er zum Arzt und der überwies ihn zum HNO-Arzt, er hatte meinen Mann geröngt und sagte ihm er wüßte auch nicht was er hat und gab ihm eine Überweisung
nach Tübingen. Dort sagten sie ihm das es ein Tumor sei 3-4 Zentimeter groß.Im August wurde er dann Stationär aufgenommen und am 15. wurde er unter Vollnarkose untersucht und es wurden ihm die Mandeln herausgenommen, die rechte war schon ziemlich zerfressen und
Tumor hatte schon in die Lymphe gestrahlt.Wir mußten 8 Tage auf das Ergebnis warten und
es war leider Bösartig. Eine Woche später kam dann die 2. Op und die dauerte 6 Stunden.
Im November bekam er 36 Strahlentherapien. Im Februar kam er zur Reha wo dann in der letzten Woche wieder an der gleichen Stelle ein Tumor wuchs. Anfang März war die nächste Op. Die Ärzte sagten das bei Bosko der Tumor zu dicht an der Halsschlagader sei und sie beim 1. mal doch nicht alles herausbekamen. Wir fragten nach einem Bypass aber das Problem war bei ihm das Gewebe war zu sehr vernarbt durch die Strahlenthrapie. Bei einem Gespräch mit dem Strahlenarzt fragte ich wieder nach einem Bypass und der meinte das wäre das allerbeste dann könnte man alles bei einer Op.herausschneiden. Die Ärzte besprachen alles und Bosko musste ende April wieder nach Tübingen und es wurden wieder Untersuchungen gemacht ob noch woanders ein Tumor ist und auch wieder eine unter Vollnarkose. Zum Glück war sonst kein Tumor im Körper. Dann wurde Bosko von einem Gefäßchirurgen untersucht wie bei ihm die Blutbahnen liefen und es wurde die Halsschlagader für 30 Minuten zugemachter hatte es sehr gut überstanden und der Arzt sagte die Op. kann stattfinden,und zwar nahmen wollten sie die Halsschlagader komplett herausnehmen. Am Freitag wurde er dann Operriert und die Op. daurte auch wieder 6 Stunden. Zwischendurch kam ein Arzt zu mir der auch mit im Op. war und sagte das sich der Tumor schon fast durch die Schlagader gefressen hat und der Gefäßchirurg gerade gekommen ist. Bosko blieb 2 Tage auf der Intensiev. Er hatte sehr große Probleme beim schlucken es ging kaum was runter und er mußte jedesmal sehr husten, durfte aber die erste Zeit nicht und bekam eine Magensonde.
Als er mitte Mai wieder zu Hause war kochte ich normal gewürzt aber mit viel Soße aber es ging einfach kaum was runter, und die Gewürze brannten ihn im Hals.Er war völlig verzweifelt.
Ich schaute im Internet im Forum Essen bei Krebs und liess einige Nahrhaftsuppen raus, kaufte die Zutaten und kochte sie mit viel Kräuter. Das Gemüße pürrierte ich ganz fein und
das ging ein bißchen besser, oft kochte ich ein Hänchen mit in der Suppe und er konnte schon das Fleisch so dazu essen. Dann ging die Chemotherapie los mit Strahlentherapie, eine Woche Stationär 24 Stunden. Es ging mit dem Essen wieder schwieriger. Am 12. 6. habe ich ihn wieder Heimgeholt und am 16.6. hatte er sich von seinem Leid selbst erlöst.
Bosko hat sehr darunter gelitten das er nicht mehr Essen konnte, er wurde immer weniger und
die Flüssignahrung vertrug sich nicht mit der Chemotherapie, er bekam Durchfall. Mir hat das
so sehr weh getan und tut es heute noch, wie sehr er gelitten hat. Ich bin sehr froh das ich ihn
beim sterben begleiten konnten, obwohl die eine Ärztin nicht so überzeugt war das er was gespürt hat oder das er auf seine Mutter gewartet hat. Aber ich glaube daran das es doch so
war.
Viele liebe Grüße Rita
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