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Alt 24.03.2011, 12:15
Hummelhonig Hummelhonig ist offline
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Standard Morgen geht die Chemo los..

Hallo, mein Name ist Silke

mein Papa ist 67 Jahre und war im Oktober 2010 zu seinem Hausarzt gegangen, weil er Schluckbeschwerden hatte. Mein Papa nimmt schon seit Jahren Ibuprofen weil er an Morbus Bechterew erkrankt ist und die Tbl. helfen ihm die Schmerzen zu ertragen. Nun bekam er sie aber nicht mehr geschluckt und teilte das seinem Arzt mit. Der sagte meinem Vater es komme vom Morbus Bechterew und so lange er keine weiteren beschwerden habe müsste man da nix machen. Anfang des Jahres kam die Heiserkeit hinzu und der Arzt schob es auf eine Erkältung. Es wurde wieder nicht gehandelt. Anfang März klagte mein Vater dann über Teerstuhl worauf der dann eine Einweisung bekam. Verdacht auf innere Blutung im Magen. Darufhin bin ich sofort mit ihm ins Klinikum Leverkusen gefahren, die haben noch in der selben Nacht eine Magenspiegelung gemacht. Der untersuchende Arzt sagte mir danach das es wie ein Tumor in der Speiseröhre ausschaut und nun weitere Untersuchungen (CT, erneute Spiegelungen mit Biopsie) anstehen würden. Deises Gefühl der Ohnmacht die dann in einem hochkriecht, kennt ihr bestimmt zu gut.
Mein Vater und ich haben eine sehr enge Verbundenheit, er ist nicht nur mein Papa sondern auch meine Mamaperson und mein bester Freund.

Nach ein paar Tagen standen die Befunde und die Diagnose fest:
Ösophargustumor mit Blutschlieren (Adenokarzinom), infiltration aller Wandschichten sowie mindestens 1 path. Lymphknoten (T3N+M1a)
Computertomographisch langstreckige Wandverdickung des distalen Ösophagus über gut 10cm.

Nun bekommt er morgen den Port gelegt und auch direkt die erste Chemo, er bleibt staionär da, denn die Ärztin meinte dass es sein kann, das die Krebszellen anfangs anschwillen und er dann nochmehr Probleme mit der Nahrungsaufnahme geben kann und dann evtl. ein Stand gelegt werden muss. Aber Sie hat meinem Papa versprochen, das er sobald wie möglich zur Ambulanten Chemo kommen kann.

Operiert werden kann es nicht (vielleicht nach anschlagen der Chemo?), ob er zudem noch Bestrahlung bekommt wird noch mit allen Ärzten besprochen, da der Tumor direkt über dem Magenpförtner sitzt.

Bisher hab ich mich nicht getraut die Ärzte zu fragen ob es sich hier nur noch um Palliativmedizin handelt und wenn ja, wie viel Zeit wir noch zusammen haben werden.

So langsam weiß ich nicht mehr wo mir der Kopf steht, ich muss mich nun noch um meine Oma kümmern, da mein Vater es ja nicht mehr kann. Zudem hab ich 2 kleine Kinder 14 Monate und 25 Monate alt, die möchten natürlich auch ihre Mama haben. Mein Mann unterstützt mich wo er kann, aber zur Ruhe komm ich einfach nicht mehr...

Was meint Ihr wie schlimm es ist und wie bekommt Ihr die Doppelbelastungen bewältigt? Zudem darf ich mir meinem Vater gegenüber ja nicht anmerken lassen wie besorgt ich bin...

Vielen Lieben Dank fürs zuhören und freu mich schon auf Euer Feedback!

Geändert von Hummelhonig (24.03.2011 um 13:11 Uhr)
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