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Alt 29.12.2008, 13:11
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Standard AW: Erleben einer Sitzung in der Strahlentherapie

Hallo, liebe Angelika, hallo zusammen!
Ich denke, du Angelika bist zwar mit deiner Ausbildung mittlerweile schon weiter aber vielleicht besteht jetzt doch noch allgemeines Interesse an diesem Thema. Schön, dass du nach solchen Dingen fragst.
Ich habe Speiseröhrenkrebs, Rezidiv nach 3Jahren, Oktober 2005 wurde "nur" eine große OP gemacht.
Jetzt steht zur Behandlung des Rezidivs eine insgesamt 7Wöchige Strahlentherapie an. 2Wochen davon sind stationär, da sie mit einer Dauerchemo(5FU) verbunden ist.
Die Behandlung ließ sich erst sehr gut an, musste dann aber leider unterbrochen werden, da sich als Nebenwirkung auf die Therapie eine Lungenentzündung entwickelte. Die scheint nun ausgestanden zu sein und so habe ich heute die Strahlentherapie wieder frohen Mutes aufgenommen. Der war mir durch dieses Abwarten-Müssen etwas abhanden gekommen.
Im Wesentlichen habe ich mich in der Strahlenabteilung bisher gut aufgehoben gefühlt(13x), bin häufig auf mein Wohlbefinden , meine Ernährung, allgemeine Verfassung angesprochen worden, man gab mir immer wieder mal interessante Tips und Hinweise. Man ging auf mich persönlich ein, hat mich nicht nur als Patient Nummer soundso angesehen. Sondern freundlich mit Namen angesprochen. Das Essenkönnen und Schluckenkönnen ist dabei immer wieder Thema. Die Speiseröhre wird eben direkt bestrahlt. Auf Vorschlag nehme ich vor jeder Bestrahlung ein Tütchen Selen , soll die Schleimhaut entlasten. Ich bin 159cm und wiege jetzt 47kg, also viel weniger darfs nicht werden. Seit Beginn habe ich 1kg abgenommen. Einmal war eine Ansprache durch eine der Assisstentinnen etwas verunglückt. Aber ich denke, auch die Patienten sind nicht immer freundlich gestimmt und haben mal einen schlechteren Tag.
In meine erste Sitzung bin ich schon etwas beklommen hineingegangen, aber gut und erleichtert wieder herausgekommen.
Mit den Zeiten klappte es nicht immer so gut, aber es wird fast rund um die Uhr gearbeitet. Da kann auch mal etwas defekt sein. Ein einzelner Bestrahlungsdurchgang dauert bei mir auch etwas länger, da da Gerät 4-5mal neu eingestellt wird, bzw ich neu gelagert werde.
Was mir heute nicht gut gefiel, war die Übernahme durch die Ärztin, die aus dem Urlaub kam bzw. von dem der in Urlaub gegangen war. Sie hatte keine Unterlagen über meine Medikamentierung bezüglich der Lungenentzündung und zeigte sich mit dem BTM Rezept wenig flexibel/Anzahl der Tabletten (Würde bedeuten, dass ich mir alle 3Tage ein neues Rezept ausstellen lassen müsste, dass die Apotheke dann jeweils abrechnen könnte/Lasse ich mir also wieder beim Hausarzt ausstellen). Da ich nun heute einiges Fragen wollte, hatte ich mir das alles sehr genau aufgeschrieben und das war auch gut so!
Müde werde ich wohl auch von den Bestrahlungen, wobei es natürlich immer schwer ist auseinanderzuhalten was ist Wirkung von was. Aber ich muss schon recht viel schlafen!
Ich hoffe, mein Beitrag ist noch einigermaßen übersichtlich. Ich wünsche euch allen alles Gute und das nicht nur, weil jetzt bald 2009 ist!
Liebe Grüße Irmgard
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