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Alt 23.02.2008, 09:56
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Lundup Lundup ist offline
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Registriert seit: 06.12.2007
Ort: Gröbenzell bei München
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Standard AW: ...und plötzlich Diagnose:Brustkrebs

Liebe Tanja,

ich kann mich noch so gut erinnern wie die Tage waren nachdem ich den Knoten in der Brust entdeckt hatte. Das war im Dezember 07. Manchmal noch spüre ich das Entsetzen das sich in mir ausgebreitet hat, als ich die Diagnose bestätigt bekam. Danach bin ich auf Hochtouren gelaufen um die Situation im Außen und auch im Inneren zu bewältigen.
Im Dezember bekam ich dann die erste Chemotherapie, und endlich konnte ich unter deren Einfuss und der unausweichlich eingetretenen Realität weinen,weinen,weinen!
Gerade gestern habe ich mit einer
neuen "Chemotherapie" begonnen, da die erste keinen Erfolg brachte. Im Anschluss an die Chemotherapien werde ich operiert (Ablatio), dann Bestrahlungen. Also das volle Programm.

Meine wichtigste Erfahrung bisher:
Ich habe meinen ganz eigenen Weg suchen müssen, bin immer wieder dabei.
Ich habe lernen müssen mir Zeit zu geben.
Ich bin dabei mich immer wieder im Loslassen zu üben, auf ganz,ganz vielen Ebenen.
Ich mache seit der Diagnosestellung unendlich viele neue Erfahrungen.
Erwartungen und Planungen lassen sich während einer Chemotherapie oft nicht einlösen: oft kommt es anders als gedacht - erwartete Nebenwirkungen bleiben aus, nicht erwartete sind da, es ist schlimmer als gedacht, es ist leichter als gedacht, geplante Dinge können wegen schlechter Blutwerte nicht stattfinden, ich reagiere völlig anders als ich es von mir kennen, ...
Ich könnte unendlich viel aufzählen.

Was mir geholfen hat:
Das Forum hier. Ist immer wieder ganz wichtig für mich. Sei es durch "stilles" Lesen, sei es im direkten Austausch. Hier finde ich immer wieder Antworten auf meine Fragen, Verständniss und Trost.
Die regelmässigen Termine bei einer Psychoonkologin. Erlebe ich als unendlich hilfreich.
Humor! Es erstaunt mich oft aufs Neue, wieviel ich lachen kann und wie unendlich gut das tut.
Weinen. Es verändert sich soviel. Das bedeutet Abschied von Gewohntem und ich habe gelernt, dass dies auch betrauert werden kann, darf und muss. So wird Platz geschaffen für Neues.
Dasein lassen, was gerade da ist!!!

Ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel Kraft, Mut und Zuversicht!!!

Ganz liebe Grüße,
Lundup-Manuela
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