Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 25.06.2011, 13:48
Gertraud Gertraud ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2011
Beiträge: 57
Standard AW: Anastrozol oder Letrozol

Liebe Ilse,

ich habe mich entschieden. Nachdem ich die unabhängige Meinung einer Internet-Bekannten, die sich als Dipl. Biologin ausführlich mit Hormonen beschäftigt hat, eingeholt habe ... Habe ich mich also durchgerungen, nun den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben und tatsächlich eine Behandlung mit Anastrozol, das bereits die Bildung von Östrogenen im gesamten Körper verhindern soll, trotz der erheblichen möglichen Nebenwirkungen zu versuchen.

Meine Bekannte schreibt hierzu :
Zitat:
Erst einmal zu deinen Fragen, dass die Östrogenproduktion nach den Wechseljahren eh aufhört. Leider bezieht sich das nur auf die Eierstöcke. In der Nebennierenrinde wird ein lebenlang Testosteron gebildet und dieses kann u.a. im Fett- und Muskelgewebe in Östradiol umgewandelt werden. Ausserdem können die Tumore selbst in der Lage sein Östrogen herzustellen. Das Problem bei Krebs sind u.a. die sogenannten Mikrometastasen, die man mit bildgebenden Verfahren nicht erkennen kann, weil sie noch zu klein sind. Um den Krebs wieder ausbrechen zu lassen reicht ja rein theoretisch eine einzige Zelle, die sich irgendwo ansiedelt und dann wieder vermehrt teilt.

Und das möchte man so gut es geht mit einer sogenannten adjuvanten Therapie verhindern. D.h. nach der OP und der Bestrahlung weiss man ja leider immer noch nicht, ob sich nicht eine Krebszelle irgendwo anders bereits niedergelassen hat. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten erfolgt im Anschluss die Antihormontherapie bei Östrogenabhängigen Tumoren.

.... Dann zu den Nebenwirkungen und Erfahrungsberichten dazu: Jeder Mensch ist anders. Man kann im vorhinein nicht sagen, wie man darauf reagiert.

Und neben dem Placebo-Effekt gibt es auch den Nocebo-Effekt, d.h. man kann sich auch so in mögliche Nebenwirkungen reinsteigern, dass die wirklich auftreten, obwohl sie normalerweise gar nicht aufgetreten wären. ... D.h. wenn du ein Präparat nicht vertragen solltest, dann stehen dir immer noch andere zur Verfügung oder ihr überlegt gemeinsam, ob in deinem Fall ein Abbruch gegenüber dem Risiko vertretbar ist. Denn die Lebensqualität geht letztendlich immer vor...
Liebe Grüße

Gertraud
Mit Zitat antworten