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Alt 07.07.2004, 15:24
Gast
 
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Standard Alternative Diagnose

Hallo André,
unblutige Verfahren sind wohl noch im Entwicklungsstadium. Das Fraunhofer-Institut hat letztes Jahr eine Software entwickelt, die spezielle Merkmale von Krebszellen durch Untersuchung der Hautoberfläche erkennen soll. Das ist aber alles noch im Teststadium.
Das generelle Problem ist, dass man Melanome bisher nur durch Gewebeuntersuchungen erkennen und vor allem klassifizieren kann: d. h. Früh-/Spätstadium, Dicke des Melanoms usw. Nach diesen Merkmalen richtet sich bei Bösartigkeit die weitere Behandlung und die Lebenserwartung. Hat man diese Angaben nicht, ist die Zukunft nichts weiter als ein Lottospiel. Vor allem man selber als Patient ist total in der Schwebe.
Ein weiteres Argument gegen eine "Gewebeprobe" statt des Rausschneidens ist, dass bei solch einer Verletzung des Tumors Krebszellen in die Blutbahn geraten können und sich so im Körper verteilen können.
Eine interessante Diskussion bezüglich Rausschneiden von Melanomen ("excisional biopsy") oder nur oberflächlichem Abschaben ("shave biopsy") war gestern im US-Melanom-Forum (http://mpip.org/bb, Eintrag von cany 7/06/04 "Sandy asks about biopsy on a flat mole") zu lesen.
Eine Nadel-Punktion wird meines Wissens nur bei unter der Haut liegenden Tumoren bzw. Metastasen gemacht.
Ich persönlich habe den Eindruck, dass manche Hautärzte gerne sofort schneiden wollen, andere nur bei wirklichem Verdacht. Daher ist es ratsam, sich manchmal vorher eine 2. Meinung einzuholen.
Gruß Monika
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