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Alt 27.10.2008, 10:23
Satin Satin ist offline
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Registriert seit: 11.01.2008
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Standard AW: alternative Therapien

Hallo Sunny,

es tut mir sehr leid, was ihr durchmachen müsst! Ich bringe mich kurz ein, vielleicht ist es hilfreich für euch. Meine Mutter (Ihre Geschichte findest du in dem Thread "Figo 3b, Chemo nur mit Platin, wie weiter?", der Thread dürfte allerdings schon recht weit nach hinten gerutscht sein) hatte auch massiv Probleme mit diesem Bauchwasser ("Aszites"), es lief ständig nach und sie wurde WÄHREND WOCHEN alle paar Tage völlig problemlos abpunktiert. Wie Christine R. schon geschrieben hat, mit einer Hohlnadel und immer unter Ultraschall-Kontrolle. Ganz am Anfang gab es auch mal ein paar zögerliche Ärzte, die "Angst" hatten zu punktieren, weil man da etwas verletzen könnte. Meine Mutter hat aber derart "Stunk" gemacht und darauf bestanden, dass gefälligst ein mit dem Abpunktieren von Aszites erfahrener Onkologe kommen solle, bis es tatsächlich so geschah. Seitdem wurde sie alle paar Tage abpunktiert, mal zwei, mal bis zu drei Liter!

Ich weiß ja nicht, ob bei euch etwas anderes gegen das Punktieren spricht, aber mein Eindruck ist, dass auch hier die Ärzte einfach etwas zu zögerlich sind, vielleicht auch weil sie zum Teil zu unerfahren sind?

Es ist aber so, dass der Aszites MASSIVE Beschwerden verursacht; es wäre unmenschlich, nicht alles zu versuchen, diese Beschwerden zu lindern. Die Punktion bringt meist ganz unmittelbare, große Linderung. Natürlich birgt das Punktieren immer ein gewisses Infektionsrisiko, aber dieses Risiko muss man, denke ich, eingehen. Weil solche Mengen an Aszites das Leben echt unerträglich machen. Und wie gesagt, meine Mutter wurde bisher bestimmt schon an die 20 mal punktiert, immer ohne jede Komplikationen, aber immer mit großer Erleichterung!! Sie geht zum Onkologen, lässt sich punktieren, kriegt manchmal auch noch ein Eiweiß-Präparat verabreicht (beim Punktiern verliert der Körper auch bestimmte wichtige Stoffe), und fährt wieder selber nach Hause.

Und mittlerweile fließt das Wasser auch nur noch ganz langsam nach, die Punktionsabstände werden immer größer (vorher alle paar Tage, jetzt sind es schon fast Wochen). Das liegt wohl an der Chemo, die im Moment anscheinend gute Wirkung zeigt. Aber sie musste sehr lange warten, bis die Chemos auch auf die Aszites-Bildung wirkten, und letztlich hat sie jetzt auch wieder einen weiteren Chemo-Wechsel vorgenommen. Jetzt sieht es aber so aus, als ob sie das Wasser-Problem (vorerst?) gut im Griff haben.

Mein Rat an dich wäre, bei den Ärzten massiv auf das Thema Aszites und Punktion zu dringen und alles daran zu setzen, dass deiner Mutter Erleichterung verschafft wird. Keiner weiß, wann (oder ob überhaupt) die jetztige Chemos auf die Wasserbildung wirken, oder ob sie vielleicht auch noch eine andere Chemo einsetzen müssen, damit sich überhaupt eine Wirkung einstellt. Und bis dahin sollte deiner Mutter anderweitig geholfen werden. Mit entwässernden Medikamenten allein ist bei solcher Aszitesbildung nichts zu machen.

Alles Gute für euch
Satin
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