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Alt 03.12.2009, 17:56
Stefanspapa Stefanspapa ist offline
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Standard Chemo mit Dauererbrechen

Stefanspapa ist krank!

Mein Vater (Jg.1938) ist an einem hochmalignem großzelligem B-Zell-NHL erkrankt.Ein Tumor wurde hinter dem Auge gefunden, diesem wurde auch die Probe zur Bestimmung der Tumorart entnommen.
Ins Krankenhaus ist mein Vater jedoch wegen starker Rückenschmerzen gekommen. Im Rückenbereich wurden nach Auswertung der CT- und MRT- Aufnahmen auch Lymphome vermutet.
Die Proben aus Knochen und Knochenmark sowie Nervenwasser konnten dies jedoch nicht bestätigen. Bei weiteren Untersuchungen wurde kein weiterer Lymphombefall festgestellt.
Nun wurde sehr zügig mit einer R-CHOP-Chemo begonnen(14-Tage-Intervall). Die Ergebnisse des Referenzlabors lagen zu dem Zeitpunkt nicht vor und sind mir bis heute auch nicht bekannt.
Nach der zweiten Chemo ist mein Vater nun zu einem Arzt in der Nähe seines Wohnortes überstellt worden. Ich hatte vermutet das dies unter Mitgabe der gesamten Krankenakte erfolge und ich als Angehöriger mit Einwilligung des Patienten nun endlich über das Krankheitsbild und die Aussichten aufgeklärt werde, dem ist offensichtlich nicht so.
Als ich den derzeit behandelnden Arzt auf die Akte ansprach sagte er, er hätte keine Akte und das kurze Begleitschreiben würde ihm reichen, für die Chemo brauche er nichts weiter.
Im gleichen Zuge führte er aus, dass es egal wäre ob man bei einer R-Chop-14 die Abfolge von Rituximab und Chop einhalte oder nicht.
In Hannover hatte ich das anders verstanden.

Am 26.11. gibt es Chemo (Chop) und am 27.11. Rituximab für meinen Vater, ohne Rücksicht auf den in Hannover angefangennen Behandlungsplan der einen jeweiligen Wechsel der Verabreichungstage vorsah.
Aus der Lektüre verschiedener R-Chop Schemata (z.B. vom Tumorzentrum München) habe ich hingegen rausgelesen das R immer am Tag 0 und Chop am Tag 1 usw. gegeben wird.

Rege ich mich überflüssigerweise auf, oder ist mein Vater an Quacksalber geraten?

Der Tag der Chop-gabe ist jetzt genau eine Woche her und die Frage beantwortet sich für mich zumindest rein gefühlsmäßig von selbst.

Nach Chop und R-gabe mußte ich meinen Vater am Samstag ins örtliche Krankenhaus bringen. Er kann seit Freitag abend nichts bei sich behalten, auch der kleinste Schluck Wassser wird auf der Stelle erbrochen. Dieser Zustand hält nun schon 6 Tage an!!!!!

Der Arzt im Krankenhaus gibt an, ihm seit Montag sämtlich in diesem Fall vorgesehene Antiemetika verabreicht zu haben. Nur ist bislang nicht die geringste Besserung eingetreten.

Heute hat sich nun endlich der behandelnde Onkologe zu meinem Vater bemüht.

Als Ergebnis gabs soweit ich es mitbekommen habe eine kleine Umstellung in den Medikamentmengen und ein Kopfschütteln "das ist ja ungewöhnlich, na wird schon".

Ich habe den Onkodoc auch auf die labile Psyche meines Vaters angesprochen, wegen antizipatorischem Erbrechen, so als Frage gemeint.

Antwort: ne kann nicht sein, sowas gibts wenn überhaupt nur vor der Chemo.

Das habe ich an anderer Stelle auch anders gelesesen (oder verstanden).

Ich stehe jetzt vollkommen hilflos vor einem riesen Scheiß.

Möglicherweise kann mir jemand aus dem Forum einen Onkologen, möglichst im Klinikbetrieb nennen, der seinen Beruf auch ein wenig als Berufung versteht und bereit ist meinem Vater zu helfen. Einen Arzt der seine Patienten und deren Angehörige nicht für so begriffstutzig hält, das er sich jede medizienische Erklärung erspart.

Im Raum Hamburg Hannover wäre schon schön.

Und es gibt noch ein Problem: die untersuchende und erstbehandelnde Klinik in Hannover gibt keine Kopie der Patientenakte heraus auch nicht an den jetzt behandelnden Arzt!

Wie kann denn das sein??

Ihr könnnt natürlich auch versuchen aus fundiertem Wissen oder noch besser aus eigener Erfahrung meine Bedenken zu zerstreuen.

Ein großes Dankeschön gibt es sowieso an alle Forumsteilnehmer für eure wertvolle Mitarbeit an dieser wunderbaren Einrichtung.

Papas Stefan
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