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Alt 15.01.2002, 12:52
Gast
 
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Standard Verzweifelt / Was kommt auf uns zu???

Hallo Li,
ich bin selber vor etwa 6 Jahren an Akuter Lymphatischer Leukämie erkrankt, daher meine (Laien-)Kenntnisse.
Also, ohne zu wissen, welche Art von Leukämie Dein Schwager hat, ist es sehr schwer, auch nur irgendwas zu sagen. Auch das Alter ist nicht unentscheidend für die weitere Behandlung. Zu den Blutwerten: Also, ich denke mal, die meinten den Hb-Wert, also den Hämaglobin-Wert (wobei mir 15-16 als Normalwert eigentlich etwas hoch erscheint, aber ich habe oft festgestellt, dass jedes Labor seine sehr eigenen Normwerte hat. Ertsmal kurz was zur Erläuterung überhaupt: Die vier "wichtigesten" Blutwerte sind Leokozyten (weisse Blutkörper), Erythrozyten (rote Blutkörper, kann auch anders geschrieben werden...) zusammen mit Hb und Thrombozyten. "Normal" sind da so Werte wie: Leukos: so 4.000-9.000, Hb so 13-16, Thrombos 150.000-300.000, bei den Erys weiss ich das gar nicht mehr so genau, irgendwass von 4 Millionen oder so glaub ich, werden andere hier aber sicher besser wissen.
Normalerweise sind bei einer Leukämie die Leukozyten erhöht, alles andere erniedrigt. Fragt einfach die Ärzte mal genau, die geben dann schon Auskunft (hoffentlich).
Wegen KMT (hab ich selber auch hintermir): Also, Voraussetzung für einen Spender ist eigentlich, dass man selber (einigermassen) gesund ist, nicht zu jung und nicht zu alt. Wichtig: Die Blutgruppe spielt absolut keine Rolle, auch wenn das immer wieder irgendwo gesagt wird!
Zur Klinik: Das kommt halt drauf an. Man kann sich zumindest mal erkundigen, ob es eine Spezialklinik in der Nähe gibt (ich weiss ja nicht, wo Dein Schwager wohnt). Sollte eine KMT nötig werden, so müsste er sowieso dorthin. Sollte das ganze jedoch auch z.B. nur mit Chemo-Therapie zu therapieren sein, so muss man schon abwägen. Persönlich fand ich es meistens gut, viel Besuch im Krankenhaus zu bekommen, was halt schwerer wäre, wenn er in einer Klinik läge, die weiter Weg von seinem Heimatort ist. Wichtig ist, dass man sich in der Klinik/Krankenhaus gut aufgehoben fühlt, denn die Psyche ist meiner Meinung nach bei sowas sehr wichtig.
Zur Ernährung: Da sagt wohl jeder was anderes, daher will ich da auch nicht viele Ratschläge geben. Ich war immer der Meinung, man muss das Essen, auf das man Appetit hat, das ist immer noch das beste. Aber, wie gesagt, das ist nur meine Meinung.
Zu den Heilungschancen können Euch die behandelnden Ärzte wohl mehr sagen, da kommt es halt auf sehr viele Faktoren an.
Ok, das soll es erstmal gewesen sein, wenn Du möchtest, kannst Du mich auch gerne anmailen.
Jochen
j.wessel@gmx.de
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