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Alt 02.10.2004, 17:38
Gast
 
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Standard Vitaminpräparate können Lebenserwartung verkürzen

Lassen Sie sich nicht täuschen!

Ein Artikel in der englischen Zeitschrift „The Lancet“ und daraus verfasste Nachrichten in deutschen Tageszeitungen bewegte vor geraumer Zeit viele Anwender von Zellvitalstoffen.
Die Heart Protection Study wurde an der englischen Universität Oxford durchgeführt, von der Britischen Herzgesellschaft initiiert und von den Pharma-Unternehmen Merck & Co. sowie Roche gesponsert. Ziel der Heart Protection Study war, festzustellen, ob die Sterblichkeitsrate und Erkrankungshäufigkeit durch die Zufuhr eines Cholesterinsenkers aus der Gruppe der Statine sowie einer Vitaminergänzung beeinflussbar sind. Während der fünfjährigen Studie nahmen über 20.500 Teilnehmer Statine, eine Vitaminkombination oder ein Placebo ein. Die Studienteilnehmer waren Hochrisiko-Patienten zwischen 40 bis 80 Jahren mit Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes u.a. Die Vitaminkombination bestand aus 600 mg Alpha-Tocopherol, 250 mg Vitamin C und 20 mg Beta- Carotin. Die Forscher der Oxford Universität schließen aus den Ergebnissen, dass die Vitamineinnahme keine Auswirkungen auf die Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeitsrate hatte.
Warum zeigten sich keine positiven Wirkungen bei dieser Vitamineinnahme?
Das Studienergebnis war selbst für Laien vorhersehbar. Die Mengen und die Auswahl an Mikronährstoffen, die die Hochrisiko-Patienten während der Studie einnahmen, halten einer kritischen Betrachtung nicht stand. Menschen, die bereits an o.g. Erkrankungen leiden, sollten Nahrungsergänzungen einnehmen, die viele unterschiedliche Zell-Vitalstoffe in optimierten Mengen enthalten. Wir fragen: Wieso wurden nicht B-Vitamine verwendet, die den Homocysteinspiegel absenken? Oder Selen, das als Teil des Glutathions wichtige antioxidative Aufgaben im Körper erfüllt? Eine Auswahl an drei Vitaminen, bei denen sogar die natürlichen Abkömmlinge fehlten und Vitamin C viel zu gering dosiert war, konnte nicht ausreichen, um die Erkrankungshäufigkeit oder die Sterblichkeitsrate zu senken! Etwa die Hälfte der Studienteilnehmer (9.515 von 20.536) befanden sich zu Beginn der Studie im Alter von 65 Jahren und darüber. Aus der Ernährungsforschung ist bekannt, dass diese Personengruppe auf Grund von Krankheiten, physiologischer Veränderungen und sozialer Umstände sehr häufig mangelernährt ist und einen höheren Vitaminbedarf hat. Wer sich über den Ernährungszustand und die Ernährungsgewohnheiten der Studienteilnehmer informieren will, sucht jedoch vergeblich nach Angaben. Abschließend stellt sich die Frage, ob die Pharma-Riesen Merck und Roche nicht Einfluss auf das Studiendesign nahmen? Beantwortet wird dies durch die Aussage von Dr. Jane Armitage, Co-Autorin der veröffentlichten Studie, die die Ergebnisse als vorhersehbar und wenig überraschend bewertete. Mit ihrer Aussage "Bereits zu Anfang der Studie waren wir sehr optimistisch, dass dies die Antwort sein wird” gibt sie indirekt zu, dass den beteiligten Wissenschaftlern bereits bei Studienbeginn bekannt war, dass eine optimierte Zufuhr von Vitaminen und anderen Vitalstoffen zu besseren Ergebnissen geführt hätte. Wir stellen wieder einmal fest: Die Negativ-Nachricht aus dieser einen Studie wurde ohne gründliche Recherche veröffentlicht, um Nahrungsergänzungen als unsinnig hin zustellen. Das die Realität anders aussieht, wissen heute aber bereist sehr viele Menschen.


Standardisierte Studien – Anspruch und Realität

Jedes Jahr werden für den deutschen Markt zahlreiche neue Medikamente durch das Bundesinstitut für Arzneimittel zugelassen: im vergangenen Jahr waren es 2055. In 92 Fällen hat die Behörde die Zulassung versagt.
Für die Zulassung muss die Wirksamkeit und die Unbedenklichkeit der neuen Medikamente nachgewiesen werden. Die Frage ist nur: leben die Patienten wirklich länger? Das kann nur durch Langzeitstudien herausgefunden werden. Genau die aber fehlen häufig.
Alle Arzneimittel jedoch haben Nebenwirkungen. Immer ist es Sache des Arztes, Nutzen und Risiko abzuwägen. Eine Studie des Bremer Instituts für Klinische Pharmakologie ergibt, hochgerechnet auf die gesamte Bundesrepublik, mehr als 200 000 schwere Nebenwirkungen jährlich. Davon sind 70 000 lebensbedrohlich. Insgesamt sterben in Deutschland 16 000 an den Nebenwirkungen von Medikamenten.

01.07.2002 | 15:10 (Quelle: FAKT)


Aus Kontraste vom 10. Juni 2004 http://www.kontraste.de/:

"In den Informationsmaterialien der Pharmaindustrie wird häufig eine Behauptung aufgestellt und dann wird, um diese Behauptung zu untermauern, auf eine wissenschaftliche Untersuchung verwiesen, und der Arzt nimmt fälschlicherweise an, dass diese wissenschaftliche Untersuchung in einer validen, also verläßlichen Art, das belegt, was dieses Werbeprospekt von dem Medikament behauptet. Und das ist falsch. In den allermeisten Fällen wird eben durch diese Studien nicht das belegt, was in den Werbeprospekten drinsteht."
"Es ist, äh, eine Manipulation der Daten, die sicher zum Ziel hat, ein, eine Fehlinformation der Ärzte, und damit eine Steigerung des Verkaufszahlen dieses Präparates zu bewirken, was auch gelungen ist."

"Wenn die Informationen, die wir als Ärzte bekommen, nicht stimmen, dann wird letztendlich der Patient sie ausbaden müssen, weil wir als Einzelkämpfer nicht die Möglichkeiten haben, das in der Praxis sofort zu überprüfen."

So kann es mit Studien aussehen. Was war das Ziel dieser Studie der Wissenschafter der Copenhagen Trial Unit, in welchem gesundheitlichen Ausgangzustand befanden sich die Probanden, welche Dosierung wurde angewandt ...?

Friedhelm
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