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Alt 19.01.2017, 20:01
Flüstermann Flüstermann ist offline
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Standard AW: Tumorausdehnung

hallo,
nach den Daten ist eine Ausdehnung über die Kapsel eher unwahrscheinlich, was aber nicht heißen soll, das es nicht doch sein kann.

Meine Einschätzung nach ein T2a (ein Lappen befallen) N anscheinend 0, M ebenso 0 und somit fast noch ein Haustierchen, also durchaus therapierbar.

Durch den Erstbefund als High Risk würde ich dennoch etwas unternehmen.

Vorab ne Hormonspritze (z. B., Pamorelin, als 1- oder 3- Monatsspritze) verschafft etwas Zeit zum Handeln und sichert den Status (bei mir 7b mit PSA 39, T2b also beide Lappen befallen, so gehandhabt).

Verschafft einen die Ruhe zum überlegten weiteren Vorgehen, als da wären:
- die RPE (war für mich keine Option, zuviel Risiko und dann die "Nachwehen")
- die Bestrahlung (habe ich gewählt, aber auch da die "Ausnahme" Protonenbestrahlung)
- die Chemo, kommt meist erst nach der RPE und rezidiv zum Einsatz (meist heißt hier fast in 50% aller RPE)
- die Hormonbehandlung, wobei die Antihormonbehandlung (siehe vor Pamorelin) durchaus auch parallel oder vorher beginnen kann, abgekürzt AHB, im Gegensatz zu HB 1, gefolgt von der HB 2 und auch HB 3, meist nach RPE

Die Strahlentherapie wird oftmals als Weg ohne Umkehr beschrieben (d.h., bestrahltes Gewebe kann nicht mehr operiert werden) was schlichtweg Nonsens ist: es will nur keiner machen, da verstrahltes Gewebe sich nicht so schön schneiden läßt und auch meist mehr gesundes dabei "draufgeht" - aber es geht!

Es ist eben so, das jeder Bäcker seine Brötchen lobt (will der ja verkaufen und dran verdienen), wieso sollte es bei Ärzten anders sein, bzw. glaubt jemand, da ist es anders?

Meine Protonenbestrahlung verlief absolut Nebenwirkungsfrei, war, bin kontinent und -trotz Pamorelin- auch noch potent (wenngleich trockener Erguß). Meine Werte heute 6 Wochen nach Ende der Bestrahlung:
- Prostata im Normalbereich mit 26 ccm, vorher 54!
- PSA bei 0,7 (soll in 6 Wochen unter 0,2 sein
- Testoteron bei 0,3 (soll ebenfalls in 6 Wochen unter 0,2 sein)

Heutiger Onkologiebesuch bescheinigte außer ner ausgeprägten Fatigue nichts (erhöhtes Schlafbedürfnis und das soll auch normal sein nach Bestrahlung).

Arbeite, da selbstständig, bereits ab ersten Tag nach Ende der Bestrahlung, wenn gleich auch mit etwas angezogener Handbremse.

Also durchaus gute Chancen um das Tierchen in Schach zu halten und kuschen zu lassen, wenn nicht gar zu vertreiben.

Nun informiert euch, ist durchaus noch Zeit, und handelt dann so wie es euch (ihm) entspricht und nicht weil einer sagt, das musst du machen sonst.

Für euere Wahl wünsch ich euch viel Erkenntnis, für die Behandlung viel Glück

lg
Flüstermann alias Harald (nomen est omen)
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