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Alt 20.08.2003, 13:57
Gast
 
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Standard LEUKÄMIE - mein Papa musste sterben

Mein Papa ist am 23.Juni an Leukämie (AML)gestorben. Es ist für mich einfach schrecklich, weil ich mir die ganze Zeit Gedanken mache, ob wir nicht alles für ihn getan haben. Er bekam letztes Jahr im Sept. nach erfolgreicher Chemo einen Rückfall und wurde mit Hochdosis-Chemo behandelt. Leider kam er nicht mehr auf 0% und somit gaben die Ärzte die Hoffnung und somit meinen Vater auf. Es sah so gut aus anfangs, am Beginn nach erfolgreicher Chemo filterten sie seine Stammzellen heraus und sagten uns, dass diese eingefriert werden und bei einem Rückfall transplantiert werden. Leider ist es nie dazu gekommen und ich bin wirklich sehr fertig, da ich ständig denke, ich habe nicht alles probiert.
Irgendwie wenn ich darüber nachdenke, war alles wie in einem Traum, es ging alles sehr schnell, die Zeit und als er dann gestorben ist, dann war auf einmal wieder alles viel klarer, besser gesagt kurz davor.
Man spricht mit dem oder mit dem oder schreibt im Internet und bekommt Tipps - eine Woche vor seinem Tod bekam ich den Tipp, dass wir einen Krebsspezialisten aufsuchen sollten, doch es war dann schon zu spät und jetzt mach ich mir halt Vorwürfe. Ich hab zwar, als es hieß "Leider, wir können nichts mehr tun" noch in anderen Kliniken angerufen und die meinten auch, dass man höchstwahrscheinlich nichts mehr machen könne. Wäre ich doch einfach drangeblieben, doch für mich war es jedes Mal so schlimm, wenn ich wo anrief und die sagten mit dann immer: es sieht schlecht aus, das wollte ich nicht hören, das war so schlimm.
Wir haben nebenbei noch vieles ausprobiert; Handauflegen; Naturheilmittel und alle sagten immer, das wird schon wieder - ich war stets positiv, doch es half alles nichts mehr, die beschissene Krankheit war stärker.
Ich verstehe nur eins nicht bis heute, warum die Ärzte nicht do noch versucht haben zu transplantieren.
Man ließ ihn einfach im Stich und er war zu hilflos um zu begreifen und sich zu wehren, da er behindert war, besser gesagt, taubstumm, sonst wäre sicher viel anders gelaufen.
Sogar eine Psychotherapie bei der Krebshilfe haben wir mit ihm gemacht, wenigstens hat es ihm gefallen, weil wir von dieser Frau viele Tipps erhielten und er durch sie auf Kur fuhr mit meiner Mam und es war sehr schön für die zwei!!!
Es ist einfach komisch, wenn man daran denkt, dass der Mensch, den man so sehr liebt, nicht mehr da ist, es ihn nicht mehr gibt, da drehe ich fast durch!!!

Claudia
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