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Alt 19.12.2013, 00:23
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Vom Sinn und Unsinn des Lebens

Hallo Hermann,

wenn auch spät, doch auch von mir mein tiefes Mitgefühl für deinen Verlust.

Statistiken sind gut und informativ. Leider auch oft eine Entschuldigung für das Verhalten des Einzelnen. Man kann ja nichts dafür. Ist doch statistisch erwiesen, oder? Abseits aller Statistik: ist nicht jeder für sich selbst verantwortlich? Es mag ja interessant sein mit dem Nachsterben, nur: ich will nicht sterben sondern möchte da der Minderheit angehören. Dazu muss sowohl Frau als auch Mann was tun. Solche Statistiken sind als Übersicht gedacht. Für den Einzelnen sind sie bedeutungslos.

Zu dem Gespräch über Männer und Frauen. Warum heißt es immer: Männer sind anders als Frauen? Sind nicht auch die Frauen anders als die Männer? Ist nicht jeder Mensch anders? Sicher trauern Männer prinzipiell anders als Frauen. Ihre Gedankengänge sind sehr oft unterschiedlich. Das ist sowohl biologisch als auch soziologisch bedingt und man kann nicht sagen, das Eine oder das Andere wäre besser. Es sollte sich eigentlich ergänzen.

Zu einem Witwer, der eine neue Frau findet, gehört auch eine Frau, die sich finden lässt und gehört dazu nicht auch die Liebe? Selbst ein, wie man bei uns sagt, "Bratkartoffelverhältnis" kann für beide Seiten durchaus erfüllend sein. Doch jeder muss das für sich selbst entscheiden und jeder Weg, den ein Witwer oder eine Witwe für sich richtig hält und ihr oder ihm ein zumindest zufriedenes Weiterleben ermöglicht, ist gut und richtig. Wer alleine bleiben will, soll es tun. Ich fände es nur schade, würde dadurch das Weiterleben zur Qual. Zufriedenheit und Glück, ob mit anderen oder für sich alleine, gehört für mich zum Leben.

Hallo Geske,

deshalb kann ich deine Gedanken dazu durchaus verstehen und akzeptieren. Auch ich gehöre übrigens dieser Altersgruppe an. Wenn ich dich richtig lese, sagst auch du nicht Niemals und dein Mann wollte das auch nicht. Das widerspricht sich keineswegs mit deiner jetzigen Vorstellung. Alles braucht seine Zeit, egal wie es und was kommt. Die Hauptsache ist doch, dass man ein gutes und erfülltes Leben führen kann und man ist mit sich selbst im Reinen.

Was anderes. Zu sagen: "Ich lasse dich los" oder "Du darfst jetzt gehen" heißt doch nicht, man hätte irgendwelchen Einfluss oder der/die Sterbende wartete auf unsere exclusive "Erlaubnis" zu gehen. Es heißt vielmehr: "Mach dir keine Sorgen um mich. Ich schaffe das und werde dich nicht vergessen, denn in meinem Herzen wirst du weiter leben. Ich akzeptiere deinen Tod. Du musst nicht für mich oder für dich leiden. Du bist frei." Auch wenn das hinterher wieder tausendfach in Frage gestellt wird: in diesem Moment stimmt das für mich.

Hallo Tom,

deine pragmatische Einstellung ist nicht unbedingt die schlechteste.


Ich kann nur über meine Erfahrungen schreiben. Sechs Jahre sind eine lange Zeit. Vielleicht findet jemand darin Anregungen für eigene Gedanken oder Ziele.


Alles Gute,

Helmut
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