Thema: Keine Chemo
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 11.09.2016, 01:08
redd redd ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.09.2016
Beiträge: 10
Standard AW: Keine Chemo

Hallo Flo,

ich lese in diesem Forum seit Jahren mit, da mein Vater auch von Speiseröhrenkrebs betroffen war. Aber erst heute habe ich mich angemeldet. Der Grund dafür ist dein Post.
Ich denke auch, dass du nicht aufgrund deiner anderen Erfahrungen eine Therapie verweigern solltest. Mein Vater war schon 70, als er seine Diagnose bekommen hat. Der Krebs war schon sehr weit vorgedrungen (ganz knapp davor, in die Lunge einzubrechen). Er konnte schon fast nicht mehr schlucken und kaum mehr feste Nahrung zu sich nehmen. Dazu kam, dass in seiner ersten Magenspiegelung die Krankheit nicht erkannt worden ist und deswegen lange Zeit verstrichen ist. Zum Glück kam er dann an eine Uniklinik, die auf das Krankheitsbild spezialisiert ist und nach Bestrahlungen, Chemo, Speiseröhrenentfernung mit Magenhochzug lebt er jetzt 4 Jahre, ohne dass der Krebs zurückgekehrt ist.
Meine Mutter hatte auch Krebs (Brust) mit einer Chemobehandlung. Die war mit der meines Vaters überhaupt nicht vergleichbar. Die Chemo meines Vaters war nicht schlimm, er hat seine Haare behalten und bis auf eine verstärkte Müdigkeit keine (!) schlimmen oder gar bleibende Nebenwirkungen. Da war meine Mutter im Vergleich viel schlechter dran. Chemo ist nicht Chemo. Bitte schließe also nicht aufgrund deiner Erfahrungen im Umfeld auf das, was auf dich zukommen würde. Obwohl die Chemo praktisch ohne Nebenwirkungen blieb, hat sie bei meinem Vater dennoch gewirkt. Sie hat neben den Bestrahlungen dazu beigetragen, dass der Tumor geschrumpft ist und er erfolgreich therapiert werden konnte.
Vorgestern hat mein Vater mit immerhin 74 Jahren mit seinem Enkel auf der neuen Platte Tischtennis gespielt und heute haben sie beide einen langen Ausflug in einen weit entfernten Abenteuertierpark unternommen. Meine Mutter war übrigens auch bei dem Ausflug dabei, auch bei ihr ist der Krebs erfolgreich bekämpft worden.
Ohne die Therapie würde mein Vater jedenfalls nicht mehr leben, das ist sicher.
Hättest du vielleicht Interesse, dich mit einem Betroffenen auszutauschen? Ich denke, das könnte dir vielleicht Ängste vor der Behandlung nehmen. Ich würde gerne den Kontakt mit meinem Vater herstellen, wenn du möchtest. Schreibe mir bei Interesse einfach eine PN.
Mit Zitat antworten