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Alt 17.08.2003, 00:36
Gast
 
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Standard Wann hat der Alptraum ein Ende

Hi Patricia,

ich kann verstehen wie du dich fühlst. Mich plagen die gleichen Fragen. Im Januar ist mein Opa an Leberkrebs gestorben. Für ihn war es sicher eine Erlösung, denn der Krebs hat ihn fürchterlich leiden lassen. Zum Schluss hatte sich der ganze Körper mit Wasser gefüllet sodass er sich nur noch mit Mühe bewegen konnte. Ich wohne weit von meiner ursprünglichen Heimat entfernt und hatte ihn seit mehreren Monaten nicht mehr gesehen als ich Weihnachten herkam. Ich glaube, dass ich diesen Anblick und Schock mein ganzes Leben nicht mehr vergessen werde. Er war so zerbrechlich und gleichzeitig so aufgedunsen vom vielen Wasser. Es war einfach grauenhaft und ich hätte ihm so gerne etwas von seiner Last abgenommen. Wir hatten immer ein sehr starkes Verhältnis zueinander und so war ich natürlich von seinem Tod ziemlich mitgenommen.
Und dann kam drei Monate später die Diagnose bei meinem Vater. Er hatte vor Jahren einmal ein Nierenkarzinom, welches herausoperiert wurde. Danach zeigten sich keine Komplikationen und er galt schon fast als geheilt. Im Mai hatte man dann Metastasen in den Knochen festgestellt, die aber gut behandelbar sein sollten. Zwei Monate später bekam er plötzlich starkes Nasenbluten, welches kaum zu stillen war. Bei weiteren Untersuchungen zeigte sich, dass es ein Tumor im ganzen Stirn und Nebenhöhlenbereich war. Er musste sofort operiert werden, obwohl die OP als sehr gefährlich eingestuft wurde. Bei dieser OP hat er so viel Blut verloren, dass nach zwei Tagen auf der Intensivstation sein Kreislauf schlapp gemacht hat.
Er ist nun vor drei Wochen gestorben.
Es ist einfach grausam und man fragt sich ständig womit er das verdient hat. Nun hat er nicht so Leiden müssen wie mein Opa, aber ein wirklicher Trost ist das auch nicht.
Innerhalb von sechs Monaten habe ich nun zwei Menschen die ich wirklich geliebt habe an diese Krankheit verloren. Es ist so unfair!
Ich weiss nicht mehr wohin ich das noch alles stecken soll. Seit 10 Jahren nehmen die schweren Krankheiten in unserer Familie kein Ende. Vor zwei Jahren hatte mein Papa schon mal einen Herzstillstand und lag 1 Monat im Koma auf intensiv. Es ist furchtbar gegen diese Maschinen zu kämpfen, aber es ist noch schlimmer gegen sie zu verlieren. 10 Jahre nur Krankheit und Tod, da kommt man so manches mal ins grübeln, zumal wenn diese Zeitspanne die Hälfte seines Lebens ausmacht.

Aber auch ich möchte mich anschließen: Wir können den Kopf nicht in den Sand stecken. Es muss irgendwie weitergehen und es wird weitergehen.Zum Glück habe ich gute Freunde mit denen ich darüber reden kann und die mir helfen und und das ist ziemlich viel Wert.
Wir müssen diese Krankheit besiegen.
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