Thema: Magenkrebs
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Alt 23.01.2006, 11:17
tina1000 tina1000 ist offline
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Standard Magenkrebs

Hallo, mein Name ist Martina. Ich bin 34 Jahre alt, verheiratet und habe eine 7-jährige Tochter. Ich bin schon seit einiger Zeit stiller Leser dieses Forums und möchte nun selber etwas schreiben.
Im April 2005 wurde bei meinem Mann (35) Magenkrebs festgestellt (Siegelringkarzinom, T4, inoperabel). Er wurde operiert, es wurde ein Magenumgang gelegt, damit er wieder essen konnte. Es folgten Chemos. Wir hatten einen sehr schönen Sommer. Es ging ihm relativ gut. Er hatte sogar wieder etwas zugenommen.
Seit dem Herbst geht es ihm zunehmend schlechter. Er konnte immer weniger essen. Seit Weihnachten isst er gar nichts mehr. Selbst Getränke kann er nicht mehr bei sich behalten.
Seit knapp 2 Wochen wird er nun über seinen Port künstlich ernährt, damit er nicht noch mehr Gewicht verliert (von 125 auf 75 Kilo). Er ist sehr schwach und schafft es gerade mal vom Bett auf die Toilette.
Kaum vorstellbar für Leute die ihn kennen. Ein Bär von einem Mann liegt mit gerade einmal 35 Jahren nur noch im Bett und ist eigentlich schon pflegebedürftig. Ständig hat er starke Rückenschmerzen, bekommt jetzt Schmerzpflaster, weil nichts anderes drinbleibt.
Ebenfalls macht ihm eine schwere Aszitis zu schaffen. Vor Weihnachten wurde ihm 10l abgesaugt und diese Woche wird er das wohl wieder über sich ergehen lassen müssen.
An ein "Familienleben" ist nicht mehr zu denken. Er klinkt sich eigentlich schon aus allem aus. Er ist einfach zu schwach, um sich mit solchen Dingen zu beschäftigen.
Er war immer ein lebenslustiger Mensch, immer zu Scherzen bereit, hatte nur Unsinn im Kopf und jetzt liegt er nur noch da, spricht kaum. Es ist so schwer zu ertragen. Manchmal weiß ich nicht wo ich noch die Kraft hernehmen soll, aber da ist ja auch noch unsere Tochter. Sie hält sich sehr gut, bringt ihm sein Trinken nach oben, hilft wo sie kann. Ich versuche so viel wie möglich mit ihr zu machen, damit sie etwas abgelenkt ist. Aber das fällt mir natürlich nicht leicht.
Das wollte ich einfach mal loswerden. Es ist einfacher darüber zu schreiben, als mit der Familie darüber zu reden. Viele Dinge verstehen sie nicht, könne sie ja gar nicht. Weder in meiner noch in der Familie meines Mannes hat irgend jemand schon mal mit dieser schrecklichen Krankheit zu tun gehabt. Ich hoffe, das es ihm bald wieder etwas besser geht. Man wird bescheiden.
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