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Alt 11.10.2005, 11:44
Nora Nora ist offline
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Standard AW: Gliobastom - nicht zu operieren

Liebe Silke,
danke für deine mail. Irgendwie hört sich bei dir alles ähnlich an wie bei mir. Ja, meine Mama lebt eigentlich auch alleine. Sie hat einen Lebensgefährten, der aber verheiratet ist, mit seiner Frau zusammen lebt und nur alle 2 Wochenenden bei ihr war. Auch jetzt ist er uns keine Hilfe, im Gegenteil, er versucht, meinen Bruder und mich gegen einander auszuspielen etc.
Gestern hatte meine Mama die erste Chemo und Bestrahlung. Hat sie supergut weg gesteckt, wobei jeder sagt, die erste Woche geht ganz gut.
Das Schlimme ist, sie will nicht reden, keine Gefühlsregung zeigen. Oft darf ich nicht einmal ihre Hand streicheln, geschweige denn, dass sie mal mit mir über die Krankheit oder wie es weitergeht redet. Das belastet mich (und natürlich auch meinen Bruder) sehr. Ihr Hausarzt meinte gestern, wenn sie die Bestrahlung nicht verträgt, sollen wir abbrechen und sie in Würde sterben lassen.
Du schreibst, deine Mama war im Hospiz. Das hat mir die Stationsärztin auch empfohlen. Aber irgendwie schaffe ich den Schritt nicht. Ist es nicht ein Abschieben? Nein - bestimmt nicht, aber ich hab schon bei dem Gedanken ein schlechtes Gewissen. Kannst du mir darüber mehr sagen? Am Samstag ist bei uns in Ulm ein Vortrag von der AOK über die Hospizarbeit. Da will ich, wenn ich es schaffe, hin gehen. Vielleicht ist es ein erster Schritt.
Ich hoffe, du schreibst mir zurück.
Liebe Grüße Nora
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