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Alt 27.06.2003, 17:12
Gast
 
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Standard tja, wieder einer mit so einer diagnose...

Lieber Holger,
ich kann mich Heino nur anschließen. Auch mir tut es sehr leid, daß operativ keine Möglichkeit mehr für Deinen Vater besteht. Im CT sind kleinste Metastasen nicht unbedingt erkennbar. Aber welchen Anhalt gibt es für den Verdacht auf Knochenmetastasen? Soweit ich weiß, hast Du die noch nie erwähnt. Ist ein Knochenszintigramm gemacht worden?
Bzgl. der Möglichkeiten für eine Therapie hat sich aber eigentlich nichts geändert, außer daß man vor einer möglichen Immun-Chemo leider keine operative Tumorreduktion mehr durchführen kann. Es gibt also immer noch die Möglichkeiten der Immun-Chemo oder der Mistel. Welche dieser Therapien für Deinen Vater in Frage kommt , kann letzendlich nur er allein entscheiden. Und wie ich schon mal erwähnte, ist die damals durchgeführte Immun-Chemo m. E. NICHT ganz ohne Erfolg geblieben! Vielleicht kannst Du das Deinem Vater ein wenig verdeutlichen und er verliert den Mut nicht total und startet noch einmal einen Versuch. Ansonsten bliebe meines Erachtens nur die Mistel.
Bzgl. der psychischen Verfassung Deines Vaters würde ich evtl. mal in Erwägung ziehen, einen Psychoonkologen hinzuzuziehen, also einen Psychologen, der in erster Linie mit Tumorpatienten arbeitet und mit Deinem Vater eine unterstützende Psychotherapie durchführen könnte. Es gibt z. B. auch Psychologen, die Visualisierungen nach Simonton durchführen. Denn eines ist , wie Heino auch schon sagte, ungemein wichtig: wieder eine psychische Stabilität zu erreichen, um dann die Krankheit mit einer Therapie seiner Wahl anzugreifen.
Diäten, Vitamine, Entgiftungen etc. sind m. E. nicht alleine in der Lage, bei einer Krebserkrankung zu helfen. Und hier solltet Ihr ungemein aufpassen, nicht in die Hände von Scharlatanen zu fallen, die die Hoffnungslosigkeit solcher Patienten ausnutzen mit unbewiesenen Verspechungen.
Ich hoffe, daß Ihr gemeinsam einen Weg finden könnt. Und bzgl. "Leiden, qualvolles Ende" etc.: so weit seid Ihr ja wohl noch nicht! Das Leben ist auch für Deinen Vater noch nicht zu Ende, wo Du schreibst, daß er sich doch in einem so guten Zustand befunden hat / befindet! Also steck bitte nicht den Kopf in den Sand, auch wenn es im Moment nicht gerade rosig aussieht. Aber wenn es denn mal soweit weit sollte, sei gewiss, daß die Medizin da ausreichende Möglichkeiten zur Verfügung hat.
Ich denke an Euch und wünsche Euch in dieser schweren Zeit viel Kraft.
Ulrike
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