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Alt 15.12.2004, 11:28
Gast
 
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Standard Wie geht ihr damit um?

Ich denke dass die "Lockerheit und Unbeschwerheit" ohnehin mit dem zunehmenden Alter gefährdet ist. Bis zu meiner Krebsdiagnose habe ich mich immer wieder mal gewundert wie leicht das Leben lief : keine gesundheitlichen Probleme, alle 4 Kinder relativ problemlos auf der Schule, abesichertes Einkommen als kommunaler Angestellter. Dann mit 47 die Diagnose, Leukämie chronisch unheilbar und schon im fortgeschrittensten Stadium, das war dann schon ein Schock und eine Krise und brauchte schon meine Zeit dies zu verarbeiten. Aber im Rückblick brachte es auch Gewinn : ich konnte meine Beziehung zu Gott und zum Tod klären und neu regeln. Nach 8 Jahren lebe ich immer noch trotz regelmäßig notwendigen Behandlungen ganz gut, obwohl statistisch meine Zeit eigentlich schon lange abgelaufen ist. Vieles das früher selbstverständlich war, ist für mich ein Grund dankbar zu sein. Ich besuche regelmäßig Menschen in Pflegeheimen, denen es viel schlechter geht. Und gerade da erlebe ich, dass viele Menschen es versäumt haben sich mit Glaubensfragen intensiv auseinanderzusetzen als sie es noch konnten, wenn man dement geworden ist gehts oft nur noch schwer.
Klar die alte Unbeschwertheit ist weg, aber mehr Sorgen als die Krankheit macht mir die Frage wie bekomme ich meine zwischenzeitlich meist erwachsenen Kinder in die Selbstständigkeit/durchs Studium/in eine Stelle/durch Suchtgefährdungen/durch schwierige Partnerschaften usw. Eine Sorge die wohl alle Eltern meiner Jahrgänge haben, ohne selbst eine schwere Erkrankung zu haben. Hinzu kommt das die finanzielle Situation seit meiner Berentung schwieriger ist. Aber auch bei diesen Problemen gibt mir der Glauben ein Stück zuversicht.
Gruß
Thomas
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