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Alt 17.03.2010, 15:22
syjodie syjodie ist offline
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Standard AW: Malignes fibröses Histiozytom

Hallo Schmatte, hallo Golden,

ich bin der Mann von Sylvia und möchte Euch für die lieben Worte danken.

Sylvia war die letzten zwei Mal wieder im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, dieses Mal in der ehemaligen Station Z 15 zur palliativen Betreuung. Auch hier wieder eine sehr gute Behandlung durch die Ärzte, Psychologin, die Seelsorgerin und natürlich durch die Schwestern und Pfleger. Am 18. Dezember 2009 mussten wir erfahren, dass Sylvia nur noch wenige Wochen bleiben. Wir hatten uns dann für die Betreuung durch das Brückenteam des Krankenhauses St. Joseph Stift entschieden. Das war eine sehr gute Entscheidung. Das Brückenteam hat die Behandlung durchgeführt und z. B. den Schmerzdienst koordiniert. Immer, wenn wir Hilfe brauchten, waren sie zur Stelle und hatten eine Lösung. So hatten sie innerhalb einer halben Stunde, einen Pflegedienst herangeholt, als wir nicht weiter wussten.

Am 22. Dezember wurde Sylvia entlassen und vom Brückenteam übernommen. Für den 24. Dezember hatten sie ein Pflegebett organisiert, das wir im Wohnzimmer an Stelle des Couchtisches aufgestellt haben. So konnte Sylvia mit uns Weihnachten feiern. Unsere Söhne haben nach ihrer Anleitung den Weihnachtsbaum geschmückt und den traditionellen Kartoffelsalat zubereitet. Es war ein schönes Fest.

Sie blieb dann die ganze Zeit im Wohnzimmer. Am 29. Dezember gegen Mittag ging es ihr dann plötzlich schlechter, konnte kaum noch sprechen. Das Brückenteam musste häufig kommen. Am 30. Dezember 2009, um 16.30 Uhr wurde sie dann von ihrem LEBENSFÜNKCHEN verlassen. Sylvia glaubte daran, dass ein Mensch mit der Geburt sein Lebensfünkchen erhält, das er mit dem Tod wieder abgibt. Diese Überzeugung hatte ihr den Abschied leichter gemacht.

Gemeinsam mit Schwester Katharina vom Brückenteam habe ich dann Sylvia waschen und für ihre letzte Reise ankleiden können. Dann haben wir, unsere Söhne, deren Freundinnen und ihre Eltern noch Abschied genommen, bis ihr Körper das Haus für immer verlassen musste.

Die Beisetzung am 22. Januar 2010 war sehr bewegend. Es kamen über 80 Verwandte, Freunde, Nachbarn und Kollegen, um ihr die letzte Ehre zu erweisen.

Ich vermisse sie sehr, denn:

Das Leben schenkte ihr nicht viele Jahre, aber sie gab ihren Jahren viel Leben.

Jochen

Geändert von syjodie (08.11.2010 um 11:06 Uhr)
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