Einzelnen Beitrag anzeigen
  #30  
Alt 16.05.2008, 18:55
Benutzerbild von klomi12
klomi12 klomi12 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.06.2007
Beiträge: 35
Standard AW: Diagnose: Frührezidiv

Hallo Mosi-bär,

du bist jetzt schon die zweite mit Drainage und mehreren Tagen KH-aufenthalt nach der Bauchspiegelung. Wir haben heute im Rahmen der Voruntersuchungen mit mehreren Ärzten gesprochen. Von 4 Ärzten haben 3 meiner Mama gesagt, daß das trotz Verwachsungen kein komplizierter Eingriff ist und daß sie trotz Narkose am Dienstag das KH wieder verlassen kann, wenn alles planmäßig verläuft. Von Drainage. Katheter etc. war da nicht die Rede. Nur der Chefarzt hat da eine andere Ansicht. Aber der würde meine Mutter auch am liebsten sofort operieren, um den Tumor zu entfernen. Der war beleidigt, daß wir nur eine Spiegelung machen wollen, um danach zu entscheiden, was wir tun. Anstatt seinem Rat zu folgen, einen Längsschnitt machen zu lassen, damit er gucken kann, wie es aussieht und um dann den Tumor sofort am Montag zu entfernen.
Das geht uns aber zu schnell. Mittwoch sollte nur ein Ultraschall vor der nächsten Chemo gemacht werden. Jetzt will sie ein Chefarzt, der sie nicht kennt und den vor allem meine Mama nicht kennt, die Chemo absetzen und versuchen, sie tumorfrei zu operieren. Ohne Zweitmeinung lassen wir gar nichts mehr machen. Zumal uns mehrere Ärzte gesagt haben, daß 1 oder 2 Wochen nicht viel ausmachen. Und der ist beleidigt und wollte meine Mama sogar fast nicht spiegeln. Weil sie eine OP verweigert. Aber nicht grundsätzlich. Wenn bei der Spiegelung etwas passiert, darf er schon operieren. Aber er soll den Tumor drin lassen. Jetzt haben wir aber schriftlich festgelegt, was wir wollen. Dafür macht er uns jetzt die Spiegelung madig. Hatte ich jedenfalls den Eindruck, weil er dann von Komplikationen sprach und von einem größeren Schnitt etc.. Vielleicht war er sauer, weil wir seinem Urteil nicht vertrauen. Aber am Mittwoch konnten wir unsere Bedenken nicht äußern, weil wir noch das Gespräch mit unserem Onkologen abwarten wollten, der den Fall meiner Mama ja schon länger kennt. Und heute Morgen hat das 1.Aufklärungsgespräch mit einer Assistenzärtin stattgefunden. Er hat also erst von unseren Plänen erfahren, als er seiner Oberärztin seine Vorgehensweise am Montag erklären wollte. Und dann haben wir ihm dazwischengefunkt. Aber vorher war das ja leider nicht möglich. Wir haben ja auch erst heute Morgen seine Bericht von der Untersuchung am Mittwoch gelesen, in dem er seine Vorgehensweise darlegt. Für uns hörte es sich aber so an, als wollte er erst nur spiegeln und nach einem Gespräch operieren. Zum Glück war die Ärztin, die dann ein 2.Aufklärungsgespräch mit uns führte, weitaus verständnisvoller. Und auch der Oberarzt, der bei meiner Mama das Rezidiv entdeckte und den wir zufällig getroffen haben, konnte wieder Ruhe hereinbringen. Jetzt hoffen wir für Montag das Beste. Auch wenn der Chefarzt die Spiegelung wohl persönlich vornimmt. Wir haben doch schriftlich fixiert, was wir wollen. Und da muß er sich doch dran halten. Vielleicht kann ja jeder "Wald- und Wiesenarzt" (verzeiht diesen Ausdruck) den Tumor entfernen. Was aber wenn nicht? Daher wollen wir ja erst nur die Spiegelung. Ich glaube, meine Mama traut dem Arzt trotz Erklärung nicht so recht.
Bis Montag ist ja noch etwas Zeit zum Nachdenken. Das war echt ein anstrengender Tag heute, von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Dazu noch das ganze Hin und Her. Außerdem muß man das jetzt erst mal alles sacken lassen. Aber verstehen kann ich meine Mama schon. Richtiges Vertauen zum Chefarzt hat sie nicht entwickelt. Leider war es heute für ein Gespräch mit ihrem Onkologen schon zu spät. Mal gucken, wie wir Morgen über die ganze Sache denken.

Liebe Grüße und danke für Deine Antwort.

Andrea.
Mit Zitat antworten