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Alt 17.08.2007, 19:05
sandomingo sandomingo ist offline
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Frage AW: Ich bin ein Clown - nach aussen lächeln - nach innen schreien.

[FONT="Book Antiqua"][SIZE="3"][COLOR="Navy"] Hallo Ihr Lieben, auch ich bin ein Clown, als starke Frau bekannt, aber mir blieb oft auch nichts anderes übrig, als stark zu sein und Fassade zu zeigen. Mein Sohn war 10 Jahre schwer krank, ich war alleinerziehend und voll berufstätig, meine Tochter war permanent sauer auf mich, klar, sie fühlte sich vernachlässigt, weil ihr Bruder so oft im Krankenhaus war. In den Jahren habe ich mir nach und nach einen Gesichtsausdruck für die Öffentlichkeit antrainiert. Denn wenn ich mich zeigte, wie es drinnen aussah, nahmen die Leute reißaus, meine Sorgen waren ihnen zu heavy. Das ist lange her, aber mein Zuversichtsimage funktioniert immer noch. Inzwischen habe ich einen anderen Freundeskreis, in dem ich mich mehr angenommen fühle wie ich wirklich bin. Aber ich merke in den letzten Tagen, seit meine Haare sich verabschieden, dass meine Gefühle von Trauer und Zorn eingefroren sind. Dummerweise bin ich diese Woche ganz allein. Meine beiden engsten Freundinnen sind verreist, die anderen anderweitig beschäftigt, meine Tochter auf Wochendtrip mit meinem Auto, und ich fühle mich wie das ärmste Waisenkind, nackt im Wind. Ich verkrieche mich und denke an die nächste Chemo am Montag und an meine ganzen geplatzten Pläne. Ich bin 58, zig mal auf die Schnauze gefallen und genau so oft wieder hoch gerappelt, momentan aber komplett am Boden. Ja, schreien könnt ich, laut und lauter, ein Wolfsgeheul anstimmen. Alles Liebe, sandomingo
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