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Alt 20.08.2008, 08:52
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Liebe Karin,

bitte bedenke bei Deinem Wunsch nach der Prognose auch, dass es für den Arzt sehr, sehr schwierig sein wird eine abzugeben die auch wirklich eintrifft. Als meine Mutter ihre Diagnose hatte, habe ich die Frau meines Chefs (Ärztin, eine Zeitlang in der Lungenfachabteilung der Onkologie) gebeten, mir eine Prognose zu nennen. Sie sagte, die werde sie mir nciht nennen, ich könne mir die notwendigen Daten doch auch aus dem Internet ziehen. Ich habe weiter auf ihr herum gedrückt und gesagt, dass ich als unwissender doch eine seriöse Quelle nicht von einer unseriösen unterscheiden kann.

Sie sagte mir, es wäre nciht davon auszugehen dass sie länger als ein Jahr lebt. Die meisten würden mit der Diagnose meiner Mutter innerhalb des ersten halben Jahres versterben.

Die Folge war ein halbes Jahr dass dem Horror glich. Ständig Panik einen Wunsch abzuschlagen, etwas falsch zu machen. Inzwischen haben wir 1 1/4 Jahr hinter uns. Die Natürlichkeit ist ein bißchen zurück. Meine Mutter fand es sicher schlimm wie ich mich damals verhalten habe, denn ganz sicher hat sie auch meine Angst darin gespürt. Die ja nun mal im Umkehrschluss auch bedeutet hat, dass ich den Ärzten nicht vertraue und nicht davon ausgehe, dass sie noch lange leben wird.

Hätte meine Mutter damals diese Prognose gehört, ich glaube nciht, dass sie in den Kampf gezogen wäre. Jedenfalls nciht so stark durch den Glauben daran dass es eine Chance gibt. Wir hätten viele, wunderschöne Wochen und Monate verpasst.

Meine MEinung ist, wenn die Ärzte eine OP als einzigen Weg sehen, dann würde ich ihn auch gehen. Allerdings würde ich die Befunde und die Bilder aus dem KH besorgen (länger als 48 Stunden dürfen sie dafür nciht brauchen), mir eine Freistellung von der Schweigepflicht besorgen und bei einem anderen Onkologen im Umkreis vorstellig werden. Dafür muss der Patient nicht dorthin.

So wie ich das im Moment sehe, haben Deine Eltlern Vertrauen. Um diese Therapie durchzustehen gibt es sicher nichts wichtigeres als das. Du aber hast ein ungutes GEfühl und es ist sicher das beste, herauszufinden ob Du recht damit hast, denn sonst hast Du kein Vertrauen und kannst Deine Eltern auch nciht so unterstützen - eben weil Du ständig Zweifel hegst.

Die kannst Du nur aus dem Weg räumen indem Du diesen Weg gehst, denke ich. Bei meiner Mom haben wir es damals genauso gemacht. Und die erste Meinung wurde zu 100% bestätigt.

Das hat auch mir sehr geholfen. Ich habe seither keine Zweifel mehr bei meiner Mutter gesäht.

Liebe, verständnisvolle Grüße
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Liebe Grüße - Bibi
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