Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 24.09.2010, 13:18
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2008
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 752
Standard AW: Figo IVa, Pap V, Operation 16.10.2010

Hallo Appaloosa,

eigentlich müsstest Du hier nur "Wertheim" in der Suchfunktion eingeben; das ist die OP - wenn es sich um eine Total-OP handelt

Da aber offensichtlich noch andere Organe betroffen sind (Darm) und sich auch erst während der OP schlussendlich herausstellt, was noch alles auf die Arme zukommt, kann man zu diesem Zeitpunkt kaum Aussagen darüber machen, inwieweit sie eingeschränkt sein wird.

Ich hatte eine solche OP, aber glücklicherweise ohne Befall anderer Organe und auch "nur" ein FIGO 1B, und ich habe knapp 1,5 Jahre gebrauch, um wieder arbeitsfähig zu sein. Ich habe aber bis heute Beschwerden und körperliche Beeinträchtigungen sowie Schmerzen von den Nachwirkungen der OP, Chemo und Bestrahlung.

Um es kurz zu machen: Sie wird nach der OP mind. 2,5 Wochen im Krankenhaus bleiben müssen - das ist eine kurzgerechnete Zeit. Wenn bei der OP noch andere Organe operiert werden müssen, kann sich die Zeit schon noch erhöhen - bei künstlichen Darmgeschichte weiss ich überhaupt nicht bescheid, gehe aber davon aus, dass 3 Wochen nicht zu niedrig gegriffen sind.

Innerhalb 5 Wochen nach der OP soll man laut Leitlinien mit der weiterführenden Therapie Chemo/Radio beginnen, die normalerweise 6 Wochen dauert (wöchentlich 1x Chemo und 5 x Bestrahlung - insgesamt 6 Chemos und 28 Bestrahlungen) - aber auch das ist in diesem Fall nicht sicher: Ich denke, dass bei einem so hohen FIGO möglicherweise eine Kombi-Chemo gegeben wird, und ob die wöchentlich verabreicht wird oder alle drei Wochen - das weiss nur der Arzt. OB diese Chemo dann ambulant oder im Krankenhaus gegeben wird, hängt sicher auch davon ab ob

a) eine ambulante Praxis in der Nähe des Wohnortes liegt
b) in welcher körperlichen Verfassung sie ist (und die verändert sich unter der Chemo auch noch...)

Hilfe im Haushalt, mit Kindern, Einkaufen, Kochen, Waschen, Putzen wird sie ganz sicher mindestens für 1/2 Jahr ab OP benötigen - aber auch danach wird es unter Umständen laaaaange dauern, bis sie mit den Nachwirkungen wie Müdigkeit/Schlappheit (Fatigue), körperliche Ausfälle (aufgrund des Darms!!), Lymphödem (weil die Lymphknoten im Bauchraum rausoperiert werden) etc. einigermassen zurecht kommt.

Von der psychischen Belastung will ich gar nicht anfangen: 4 Kinder und dann so eine Erkrankung... Das haut einen richtig um. Es wäre wichtig, ihr Hilfe durch einen Psycho-Onkologen zukommen zu lassen.

Weitere Infos kannst Du entweder direkt vom Arzt des Krankenhauses erhalten oder auch von der deutschen Krebsgesellschaft oder dem Krebsinformationsdienst. Beide Internetseiten sind sehr ausführlich, auch was das Thema "Leben mit der Erkrankung" betrifft.

Alles Gute - und schön, dass Du Dich informierst - manche entscheiden vom Tisch aus und das geht meist schief, weil man sich einfach nicht vorstellen kann, wie einschneidend diese Erlebnisse sind und wie schwerwiegend man körperlich und seelisch geschädigt wird.
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!
Mit Zitat antworten