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Alt 15.01.2007, 17:38
CarstenK CarstenK ist offline
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Registriert seit: 23.02.2006
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Standard Freie Entscheidung

Meine Frau ist im September 2005 an den Folgen eines CUP-Syndroms gestorben. Auch sie hat vorher eine Chemotherapie erhalten. Unter anderem mit Cisplatin. Bei ihr war es so, dass Sie am Donnerstag dei Diagnose erhielt und am Sonnabend den ersten Zyklus erhielt. In diesem Fall ließen uns die Ärzte keine Zeit zu entscheiden, weitere Untersuchungen durchführen zu lassen. Es wurde beschlossen und auch so durchgeführt. Kein Gespräch, nur kurze und knappe Infos. Im Nachhinein weis ich, dass sie diese Chemo niemals erhalten durfte. Ihr Zustand verschlechterte sich zusehend und schließlich starb sie. Ich verteufele Chemo nicht, aber ihre Anwendung muss sorgfältig abgewogen werden und sie muss auf das Patientenbild passen! Das ist das Manko! Oftmals wird hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen und, so hatte ich den Eindruck, wird eine Therapie durchgeführt, nur um irgendetwas zu machen - ob es Sinn hat oder nicht, egal! Ich kann nur jeden einzelnen empfehlen sich genau zu erkundigen, zu fragen, die Kontrolle über das, was mit einem passieren soll, zu behalten. Notfalls auf seinen Bauch zu hören und "Halt stopp!" zu sagen und sich zu informieren. Ich, für meinen Teil, würde die Chemo heute nicht mehr zulassen. Die Prognose war so schlecht, dass eine Chemo nur weitere Belastungen brachte und wir die Zeit, die noch blieb, nicht für den Abschied nutzen konnten. Das wäre würdevoll gewesen. So gab es nur Quälerei und auch heute noch macht mich die Tatsache zu schaffen, dass ein richtiger Abschied nicht möglich war. Dies soll aber nicht allgemein für die Chemotherapie gelten, sondern speigelt meine Erfahrungen und Meinungen wider!
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