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Alt 28.06.2005, 13:34
Gast
 
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Standard Schlaf gut Papa...

Am 10.06.2005 ist mein Dad gestorben. Dem ewigen Auf-und-Ab seit Februar, als Lungenkrebs im Endstadium bei ihm entdeckt wurde, ist nun ein Ende bereitet. Am 06. Juni wurde er aus dem Krankenhaus entlassen, er wollte unbedingt noch einmal nach Hause. Am 07. Juni (dem Tag meines Geburtstages) ging es ihm dann noch einmal fast "gut". Wir sind mit dem Rollstuhl spzieren gefahren, haben geredet ... Ab Mittwoch dann verschlechterte sich sein Zustand rapide. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist er dann gestorben, der Notarzt hat ihm mit einer Morphin-Spritze das "Gehen" leichter gemacht.

Was nun bleibt ist ein Leben ohne meinen Dad, an dem ich so gehangen habe. Und egal wie oft ich mir auch versuche einzureden, dass er nun nicht mehr leiden muss, der Schmerz wird irgendwie nicht weniger. Er fehlt mir so! Warum muss ein so lieber Mensch so früh gehen? Ein Mensch, der immer nur für andere da war? WARUM?

Bereits vor zehn Jahren ist mein Bruder tödlich verunglückt, eigentlich ein Ereignis, das "verarbeitet" war. Aber irgendwie ist auch das auf einmal wieder da, als sei es gestern gewesen. Und schmerzlichst schießt einem ständig der Gedanke durch den Kopft, dass von einer Familie mit fünf Personen jetzt nur noch drei (meine Mum, mein anderer Bruder und ich) übrig sind....

Ich selbst habe im letzten Jahr eine Krebs-OP hinter mich gebracht. Es war für mich selbst so schwer, meinen Vater zu sehen, wie der Sch... Krebs ihn dahingerafft hat. Ich bin von Arzt zu Arzt gegangen mit ihm, war jeden Tag bei ihm im Krankenhaus und konnte ihm doch nicht helfen!!

Ich bin so verzweifelt... es tut so weh ...

Ich weiß ja aus eigener Erfahrung (nach dem Tode meines Bruders), dass der Schmerz vergeht und irgendwann die schönen Erinnerungen bleiben, aber irgendwann - und Momentan ist das bei mir so - kann man das alles nicht so einfach wegstecken ...

Es ist eine kleine Hilfe, beim Lesen dieses Forums zu merken, dass man mit all seiner Trauer und seinen Gedanken und Gefühlen nicht alleine ist


Das Leben ist begrenzt,
doch die Erinnerung unendlich!

Viele Grüße an alle hier
Dess
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