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Alt 13.03.2011, 12:56
Mirijam Mirijam ist offline
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Standard AW: Blume´s Thread

Hallo Blume,

ja, mit den Ärzten ist dass oft so eine Sache. Ich hatte da eigentlich Glück. Man hat sich immer recht viel Zeit genommen, um mir alles zu erklären. Manchmal war es schwierig, v.a. als ich keine Chemo wollte, mein behandelnder Arzt das aber für nötig hielt. Letztendlich hat er aber gesagt, dass es keinen Sinn macht, eine Behandlung zu starten, die ich eigentlich nicht will und hat sich auch meine Gründe und Argumente angehört.
Ich hatte/habe aber zufälligerweiße auch noch eine Freundin, die Hämatoonkologin ist. Da konnte ich noch mal ganz anders und intensiver fragen und sie hat mir auch Befunde erklärt.

Früher hatten wir hier ein Mitglied (Beate/Äpfelchen), die immer gesagt hat, man muss in dieser Beziehung egoistisch werden. Es ist das Leben deines Mannes und damit auch euer gemeinsames Leben als Paar und Familie. Es ist euer gutes Recht Informationen zu bekommen und ihr könnt dies auch einfordern.
Natürlich will man es sich nicht mit dem gesamten Krankenhauspersonal verscherzen, aber ich denke, man kann trotzdem klar und deutlich sagen, dass man Informationen möchte, auch ohne unhöflich zu sein.
Fragen kannst du natürlich auch hier stellen. Soweit das uns möglich ist, werden wir sie beantworten.

Am 21.3. hat dein Mann ja die Knochenmarkspunktion. Kleiner Tipp: Er soll sich auf alle Fälle Dormicum spritzen lassen, da die ganze Prozedur sonst wirklich sehr schmerzhaft ist. Im besten Falle döst er so kurz weg und merkt nicht viel. Ergebnisse werdet ihr an diesem Tag sicher noch nicht bekommen. Es dauert wieder einige Tage, bis die Ergebnisse der Knochenmarksuntersuchung da sind.

Das du manchmal wütend auf deinen Mann bist, kann ich sehr gut verstehen. Mich hat es damals auch aufgeregt, dass mein Mann so gut wie nichts über meine Krankheit wusste und auch keine Informationen gesucht hat. So mussten auch alle Entscheidungen, welche die Behandlung betrafen, von mir allein getroffen werden. Aber scheinbar ist es eine "Bewältigungsstrategie" einiger Menschen, sich überhaupt nicht mit der Sache auseinandersetzen zu wollen... ( die ich persönlich auch nur schwer verstehen kann, aber man muss wohl akzeptieren, dass jeder Mensch anders ist).
Wahrscheinlich hat dein Mann einfach Angst, gerade wenn er jetzt Vater geworden ist. Männer zeigen sich ja meist gern stark, wollen die Familie ernähren können und auf keinen Fall ernsthaft krank sein...
Vielleicht kannst du ihm ja Mut machen und erzählen, dass es hier viele Menschen gibt, die gut mit der Erkrankung leben und auch zur Arbeit gehen können.

Liebe Grüße und fühl dich mal Im Laufe der Zeit wird das ganze Gefühlschaos besser. Sucht euch jeden Tag was zum Freuen und genießt eure kleine Tochter. Diese Momente kann euch niemand nehmen.

Liebe Grüße, Mirijam
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follikuläres NHL, Grad 1, Stadium 4, seit März 2008
Therapie: April/Mai 08 - Chemo abgelehnt, stattdessen Rituximab Monotherapie
Ergebnis: Rückgang der LK um 30-50%,
Jetzt "watch and wait"
Nachuntersuchung Aug.08: nur noch wenige LK zu sehen, weiter "watch and wait"

aktueller Stand 2019: keine vergrößerten LK zu finden
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