Thema: Rippentumor
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Alt 28.07.2009, 10:36
Alexa1982 Alexa1982 ist offline
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Standard AW: Rippentumor

Hallo flyyy,

vielen Dank für deine Antwort. Ich ziehe sehr viele Parallelen in unseren Geschichten. Ich war damals auch Studentin im 2. Semester. Musste mein Studium zwar unterbrechen, wodurch es 1 Jahr länger gedauert hat, aber bisher hat sich das zum Glück nicht negativ ausgewirkt.
Damals habe ich auch noch zu hause gewohnt. Ich war zwar in einer Beziehung, aber wenn ich das jetzt mit dem nötigen Abstand betrachte, war das eigentlic eine Freundschaft mit etwas Sex ab und zu. Nach der Krankheit, der Trennung meiner Eltern, dem Tod meiner beiden Opas wußte ich nicht mehr wer ich bin. Die Beziehung habe ich beendet nach 3 Jahren, obwohl Marcus damals eine große Unterstützung für mich war, gerade in der Zeit im Krankenhaus. Aber ich konnte danach seine Nähe einfach nicht ertragen, weil mir mein Körper so fremd war.
Heute bin ich mit dem Studium fertig, promoviere seit 2 Jahren, wohne mit meinem jetzigen Freund seit 4 Monaten zusammen. Er ist der beste Mann, den man sich vorstellen kann und ohne ihn wüßte ich so manches mal nicht weiter. Wenn wieder mal irgendwo was wehtut und ich traurig bin, weil ich ständig was habe, dann sagt er einfach: Das ist halt so bei dir und ich liebe dich so wie du bist. Wenn ich ihn dann frage, ob er das denn wohl sein ganzes Leben aushalten wird, dann sagt er: Die Alternative (ohne dich) wäre 1000-fach schlimmer. Er hat da so viel Geduld, dass ich manchmal nicht weiß, wo er sie hernimmt.
An Unterstützung mangelt es also nicht. Die Sache spielt sich in meinem Kopf ab. Und ich leide sehr darunter. Ich möchte so gerne damit abschließen, aber ich sehe das Problem darin, dass ich meinem Körper nicht mehr vertraue. Damals gab es ja keine Warnhinweise, die mir gesagt hätten, dass was nicht stimmt. Und der Tumor war immerhin so groß wie ein Tischtennisball. Vermutlich werfe ich mir unterbewußt vor, dass ich nicht genug auf mein Körpergefühl geachtet habe. Und deshalb interpretiere ich nun jeden Schmerz als neuen Tumor.
Was mich etwas beruhigt ist, dass es hier noch andere Menschen gibt, die dieses Problem haben. Mich nervt nur, dass wir nach der ohnehin so schweren Zeit nicht mals jetzt ein normales Leben führen können.
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