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Alt 11.02.2002, 18:33
Gast
 
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Standard Überleben mit Krebs

Liebe Susanne,liebe Dagmar, liebe Hildegard

Computerneuling,wie ich bin,habe erst heute kapiert, dass Susannes Gästebuch mittlerweile zwei Seiten stark ist. So habe ich erst jetzt die ermutigenden Einträge von Dagmar und Hildegard gelesen und möchte mich sehr herzlich dafür bedanken. Es gibt keinen schöneren Sinn im Leben,als zu wissen,dass man jemandem weiterhelfen konnte,noch dazu in einer Weise,die einem auch selber gut tut.
Angesichts der momentanen schweren Situation in Susannes Leben,gebe ich Euch hier exklusiv noch ein Gedicht weiter,das ich dann auch nochmal im Erfahrungsbericht schreibe. Ich gebe es in Gedanken tief verbunden mit Susanne weiter,aber es ist auch für Hildegard und Dagmar vielleicht irgendwie wichtig, jetzt oder irgendwann einmal.

Es ist relativ lange, und ich hoffe ich sprenge nicht den Rahmen der Seiten. Aber ich glaube auch,dass es gerade jetzt ganz wichtig ist für Susanne.

Die Hoffnung findet ihren Platz
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Gerade erst noch warst Du
ein kerngesunder Baum
mit hoffnungsvoll grünen Blättern,
stabilen Aesten und einem Stamm,
an dem das Leben unaufhaltsam emporkletterte.
Und nun?
Tränen hängen anstelle von Blättern
an Deinen Aesten,die zeitweise schmerzen,
weil am Stamm eine Krankheit nagt.
Die Unbeschwertheit und die Leichtigkeit
sind dahin,Deine Seele blutet,
plötzlich ist da Angst vor der Zukunft.

Doch die Hoffnung findet ihren Platz
auch dort, wo Tränen sind,
auch dort, wo Schmerzen sind,
auch dort, wo Angst ist und Ungewissheit.
Wenn auch nur ein winziges Plätzchen
für sie frei ist,
inmitten Deiner Not,
sie findet es und lässt sich nieder.
Sie wird ein Nest bauen in Dir,
ein Nest aus Halmen,so zart und zerbrechlich
wie das Leben,
aber sie flicht darauseine Bleibe,
die standhaft ist und beweglich zugleich.
Die Hoffnung wird zu singen beginnen
und Deine Seele möchte tanzen.

Mögen auch Tage kommen,
an denen Du zweifelst.
Mögen auch Stürme und Dunkelheit
Dich bedrohen,
die Hoffnung findet wieder zu Dir zurück,
immer und immer wieder,
solange Du es zulässt.

Wenn irgendwann alles drüber und drunter geht,
wenn Du die Orientierung verloren hast
und nicht mehr weisst,
wohin Du dich wenden sollst,
wenn Du dich hilflos ausgeliefert fühlst
und Du denkst, Du bist verloren...

Halt ein Plätzchen frei
für die HOFFNUNG!

Bea, 1.Januar 1997

Euch allen sende ich gute Gedanken und leibe Grüsse
Bea
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