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Alt 10.02.2002, 17:25
Gast
 
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Standard Überleben mit Krebs

Liebe Bea,
heute erst habe ich Deine Zeilen lesen können. Du weißt gar nicht, wie sehr Du mir aus der Seele schreibst. Ja, ich versuche durch meine Aktivitäten anderen "Betroffenen" Mut zu machen und sie zu motivieren, nicht an der Krankheit zu zerbrechen. Doch auch mir fällt es nicht immer leicht, meine eigene Krankheit zu tragen. Ja, ich bin jetzt des öftern traurig und verzweifelt. Ja, ich habe eine kranke Seele! Wenn Du meinen Erfahrungsbericht genau gelesen hast, dann weißt Du ja sicherlich, dass ich nur meinen lieben Ehemann Carsten habe, der mich trägt, tröstet, aufbaut und stärkt. Meine Familie will diese Verantwortung nicht tragen. Heute ist es mir auch egal. Ich habe gänzlich den Kontakt zu meiner Familie abgebrochen und das tut mir gut. Ich brauche mich nicht mehr aufzuregen über ihre Unzulänglichkeiten und über ihre egoistischen Züge. Nur ist mein lieber Mann seit einiger Zeit schwer an Depressionen erkrankt. Er braucht jetzt seine Energie für sich selbst. Er war jetzt 3 Monate krank geschrieben und war zu Hause. Aber es wurde nur noch schlimmer mit ihm. Jetzt habe ich ihn gestern in eine stationäre Klinik gebracht. Ich hoffe, das man ihm dort besser helfen kann. Die Sorge um mich selbst ist jetzt noch erweitert worden um die Sorge um ihn. Es macht mich schon schwer fertig. Aber wir müssen jetzt nach vorne schauen. Wir haben die HOFFNUNG!!!! Wir haben nur uns. Ich werde alles tun, um die 84 Jahre zu erreichen. Das wären dann noch 42 Jahre. Das ist meine Hoffnung. Ich drücke Dir für Mittwoch ganz fest die Daumen. Es klappt bei Dir bestimmt alles. Du wirst sehen, die Untersuchung wird positiv ausfallen. Ich hoffe darauf. Ich bin in Gedanken fest bei Dir. Alles Liebe Susanne
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