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Alt 30.06.2007, 17:29
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Haiseli Haiseli ist offline
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Registriert seit: 13.12.2005
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Standard AW: Oberschenkelsarkom

An alle Interessierten,

ich möchte kurz über das Ergebnis der Besprechung am Donnerstag, 28. Juli 2007 berichten:

Er hat sich die Bilder der Computertomografie (CT) vom Mittwoch, 20. Juli 2007 angeschaut und mir auch auf dem Monitor vorgeführt. Er sagt, die Diagnose sei eindeutig, also kein unklarer Befund. Alle auftretenden Beschwerden seien auf den ursprünglichen Tumor, im linken Oberschenkel zurückzuführen, der am 18. November 2005 bei einer Größe von ca. 9x9x5 cm entfernt wurde.

Zur Erinnerung: Histologie vom 23. November 2005: hochmalignes, nicht weiter spezifiziertes pleomorphes Sarkom (high-grade Sarkom NOS) fokale Infiltration der Fascie. Tumorstadium: pT2b cN0 R0 M0.

Laut MRT vom 16. Mai 2007 nach wie vor kein Lokalrezidiv im linken Oberschenkel erkennbar.

Die Metastase (3 cm Durchmesser im rechten Lungenflügel) und der Tumor am Rippenfell links sind auf dem Computerbild deutlich erkennbar. Der Tumor am Rippenfell ist nun auch von außen zu sehen (maximale Ausdehnung der Hautrötung derzeit ca. 12 cm).

Ich habe mitgeteilt, dass ich links im Thorax im Bereich des Rippenfells außerordentlich starke Schmerzen spüre und dass ich im Zusammenhang mit der Einnahme von MST retard Darmprobleme habe (erschwerter Stuhlgang).

Der Prof. sieht drei Möglichkeiten einer Therapie:

1. Herstellung der Schmerzfreiheit
2. Besprechung im interdisziplinären Tumorboard in Stuttgart am Freitag, 29. Juni 2007, weil der Tumor so weit außen liegt, dass der Prof. die Möglichkeit einer Bestrahlung mit den anwesenden Radiologen diskutieren möchte, obwohl Bestrahlungen an der Lunge nicht üblich sind. Ob dies in Kombination mit einer Second-line Chemotherapie erfolgen könnte, wurde nicht angesprochen. Einer Bestrahlung räumt er schon deswegen gewisse Chancen ein, weil eine adjuvante Strahlentherapie bis zu 64 Gy bei mir im Dez. 2005 / Januar 2006 insofern gewirkt hat, als bis jetzt keine Lokalrezidive aufgetreten sind (siehe oben MRT vom 16. Mai 2007).
3. Erkundigung bei den Ärzten in Münster. Dort wurde kürzlich eine Studie mit Sarkom befallenen Kindern und Jugendlichen gemacht. Der Prof. will dort nachfragen. Es ist allerdings zweifelhaft, ob für meinen Fall verwertbare Erkenntnisse herausgekommen sind, weil es sich in Münster ausschießlich um Kinderärzte handelt und die beteiligten Ärzte in erster Linie sicher ihre Patienten im Auge hatten.

Ich habe dann noch das Thema Hyperthermie als 4. Säule der Krebsbehandlung angesprochen. Der Prof. in Großhadern hat hierzu auf einer Tagung in Prag vom 13. bis 16. Juni 2007 über das Ergebnis seiner Sarkom-Studie berichtet, die er soeben nach achtjähriger Laufzeit abgeschlossen hat. Alle diese Therapiemöglichkeiten sollen am 04. Juli 2007 in einem zweiten Ambulanztermin im Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart mit mir besprochen werden, wobei ich den Eindruck hatte, dass Prof. Aulitzky der Schmerztherapie zunächst die absolute Priorität einräumt und am 04.07.2007 nach der Einstellungsphase entschieden werden soll, was darüber hinaus noch getan werden kann.

Zur Einstellung der Schmerztherapie wurde folgende Medikamentengaben vorgeschlagen: MST 60 mg retard (1 - 0 - 1), Paspertin 25 Tr. (1 - 1 - 1), Lactulose AL Sirup 30ml (1 - 1 - 1), Laxoberal 25 Tr. (- - 1).

Das Mistelpräparat Iscador spezial kann auch weiter gespritzt werden, wobei nach der 7. Ampulle der letzten Charge am nächsten Montag – wie mit Herrn Dr. Wagner besprochen – nun eine Woche Pause eingelegt werden kann, bevor mit der nächsten Serie begonnen wird.

Jetzt gilt es, das Wochenende und die nächsten Tage bis zu dem Gespräch am 04.07.2007 zu überstehen. So langsam geht es schon auch auf die Psyche. Jetzt ist es doch etwas mehr Text geworden. Ich merke jetzt, wie viel Zeit sich Prof. Aulitzky genommen hat, um sich ein Bild von der Situation zu machen und sich das weitere Vorgehen zu überlegen.

LG Hans

Geändert von gitti2002 (18.04.2013 um 21:58 Uhr)
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