Liebe marconi,

danke für Deine Antwort an Ruby und mich. Du schreibst: "Auf jeden Fall danke ich euch beiden, dass ihr mich nicht weggeklickt habt. Hatte schon befürchtet, ich werde nur belächelt, das Ganze als unwichtig betrachtet oder sogar noch ein sexistischer Hintergrund vermutet. Ich bin rel. unerfahren, was diese Thematik allgemein (Krebs-Chemo-Forum hier ...) betrifft. Werde aber noch hineinwachsen (müssen)."

Wer von uns wusste schon viel über Krebs, ehe er damit direkt konfrontiert wurde (als Kranker oder als Angehöriger oder Freund)!

Ich habe das Problem wahrscheinlich unterschätzt: Chemo-Substanzen können auf den Partner / die Partnerin einwirken. Zwei meiner Anmerkungen sind dadurch noch wichtiger geworden: Präservative sind zum Schutz richtig und wichtig (was noch einmal unterstreicht, dass es ohne Gespräch mit dem Partner nicht geht), und wenn Chemo-Substanzen für eine gewissen Zeit übertragen werden können, dann auch über andere Körperflüssigkeiten.

Liebe marconi, im KK-Forum zu fragen, ist immer okay, und fast immer hat jemand einen guten Hinweis, viele können auch aus eigener Erfahrung berichten und damit helfen.

Hilfreiche Informationen findest Du übrigens auch, wenn Du bei Google entsprechend suchst. Ich habe die Stichwörter Geschlechtsverkehr Chemotherapie eingegeben, und sofort eine Fülle Infos zu Deiner Frage bekommen.

In einer Krebsinformation heißt es dazu eindeutig:

"Gehen Zellgifte auf die Partnerin über?
Einige Substanzen, die bei der Chemotherapie verwendet werden, gehen auch in die Samenflüssigkeit über. Zum Schutz der Partnerin direkt während der Behandlung sollte ein Kondom verwendet werden. Ein bis zwei Wochen nach Beendigung - den genauen Zeitpunkt nennt der behandelnde Arzt - sind jedoch auch die letzten Reste der Zellgifte vom Körper abgebaut und ausgeschieden."

Das unterstreicht die Infos von Nadine.

Vielleicht schaffst Du es doch, rasch den Arzt zu befragen (wegen der speziellen Therapie Deines Freundes und der dort verwendeten Wirkstoffe).

Hier noch zwei Adressen mit Infos im Internet:

http://www.leukaemie.krebsgemeinscha...hilfe/faq.html

http://www.krebsinformation.de/body_...urchtigen.html

Deine Frage: "Mein Immunsystem ist selber angeschlagen, was soll ich machen???
Dem Kränkeren helfen und mich selbst in den Hintergrund stellen oder dem Kranken eins auf die Mütze geben und mir selber helfen??
Alles Sch...." drückt Dein empfundenes Dilemma aus – aber ich empfinde es als falsche Alternative. Du musst Deinem Freund keins auf die Mütze geben, wenn Du über Deine berechtigten Ängste und Vorsorgewünsche sprichst. Vielleicht findest Du doch so einfühlsame Worte, dass er sich nicht zurück gestoßen fühlt und ein offenes Gespräch möglich wird?

Ich wünsche Dir und Deinem Freund alles Gute!

Chris