Thema: Es tut so weh
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #40  
Alt 20.06.2005, 21:30
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Es tut so weh

Hallo, Ihr Lieben,

es geht mir auch so wie Kerstin unlängst schrieb...es wird umfangreicher,komplexer, auch interessanter, aber ich finde es schwieriger mir alles zu merken, darauf einzugehen. Wenn Ihr erlaubt, dann schreib ich einfach drauflos:

KERSTIN, ich hab mir Deine Homepage noch einmal angesehen. Schon das letzte Mal wollte ich sagen, es ist eine schöne Grabstätte geworden, die Du und die Frau Deines Vaters da gemacht habt. Am liebsten würde man sich da ein bißchen hinsetzen.
Danke für den Hinweis wie man (theoretisch) so eine hompage machen könnte. Weißt Du, ich kann gar nichts,nicht einmal scannen, verschieben. Wahrscheinlich ist es am gescheitesten ich nehm ein paar Privatstunden wo ich gezielt diese Themen abarbeite die mich interessieren. Du warst die zweite an die ich einen Beitrag schrieb und die erste, bei der es klappte,es ankam. Vielleicht auch ein Grund warum ich an Dir hänge!
__________________________________________________ _______________________________

Gestern, spät wars schon, hab ich hier im Forum gelesen und war auch beim "Mamathread". Das ist eine Versammlung von (in diesem Fall wirklich) jungen Frauen, die einen ganz lieben, aufmerksamen Umgang miteinander haben, fürsorglich, humorvoll, auf jeden Fall les ich da die eine oder andere Seite gerne mit.
Gestern stand da was von einer Tochter, der Kränkung und Unrecht angetan wurde.

Ich habe in der Nacht nachgedacht (ist, oder kommt eigentliche Vollmond?), zuerst kamen mir viele Frauen in den Sinn, die ich kenne und es ist mir keine einzige eingefallen, die nicht durch einen Elternteil Kränkung erfahren hat. Ja, aber hallo, auch ich! Und dann sind mir doch ein paar Menschen eingefallen. Ist es Zufall, daß diese paar alle Einzelkinder UND Söhne sind?

Ich kenne selbst einige Eltern die Schlimmes durch ihre Kinder erfahren. Man wird es wohl nicht auflisten, ausrechnen können, wer möchte das auch freiwillig tun, aber ich fürchte, die Kinder machen mehr mit. Körperlich. Seelisch.Geistig.
Das ist schrecklich. Das ist ungeheuerlich.
Wenn Kinder ihre Eltern lieben, dann tun sie das mit so einer unerschütterlichen Treue, egal wie groß der Leidensdruck ist. Ich glaube es gibt keine größere Treue, als diese.

Vor zwei Tagen hatte ich ein längeres Gespräch mit meiner Cousine. Ihre Mutter leidet an beginnender Alzheimererkrankung und ist sehr gehässig und böse. Meine Cousine sagte, ich weiß ja, daß sie krank ist, ich könnte aber besser damit umgehen, wenn sie nicht immer schon so gewesen wäre:bös, neidisch, eifersüchtig, vorwurfsvoll, usw. Die Mutter hätte nie etwas gut an ihr gefunden, egal in welche Richtung. Schon vor zwanzig Jahren hätte sie begonnen Druck zu machen,weil sie alt sei, man sie nicht alleine lassen darf, und es war immer alles zuwenig, nicht gut genug. Ich war echt verblüfft. Diese Tante hatte mit meiner Mama eine mehr oder weniger regelmäßige Korrespondenz geführt, bis vor einem Jahr habe auch ich mit ihr geschrieben. Mit meiner Cousine ist der Austausch erst mit dem Laptop und mit e-mails häufiger geworden. In jedem einzelnen Brief über Jahrzehnte hat diese Tante nur das hohe Lied über ihre Tochter gesungen! Mama und ich empfanden das manchmal schon unangenehm. Es gab nichts, was nicht lobenswert,bemerkenswert, gepriesen wurde.
Etliche Male schrieb sie auch wie froh sei sei, daß Tochter und Sohn ihren Weg gehen, am liebst sei sie allein mit ihrem Mann, man dürfe Kinder nicht an sich binden.

Mehrere Wirklichkeiten?

Manchmal zögere ich, wenn ich etwas schreiben möchte, weil Ihr Erfahrungen mit Therapien habt und das dann,von mir so aus dem Bauch heraus gedacht und geschrieben, Euch vielleicht wunderlich erscheint.

Liebe VIV, etwas in Deinen Beiträgen hat in mir eine Saite zum Schwingen gebracht, die mit meinem Papa zu tun hat. Nicht vergleichbar, auch Nichts wovor ich Scheu hätte zu schreiben, vielleicht mach ich das auch einmal. Wenn ich es jetzt nicht tu, dann nur weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht etwas Neues hereinbringen möchte.
Machst Du es Dir schwer mit Deinem Vater, weil Dir (Euch) eine mögliche, angstvoll erwartete Trennung, ein Auszug von Eurer Familie durch seinen Tod erspart blieb?
Das, was Du in mir zum Klingen gebracht hast, hat auch mit Gedanken zu tun, die ich mir nicht erlaubt habe, die aber trotzdem da waren und mein Herz beschwerten.

Liebe KERSTIN, kann es sein, daß die Nähe zu Deinem Vater auch sein konnte, weil sein Leben zu Ende ging? Wäre es vielleicht auch mit Deiner Mutter so gewesen?

Liebe INGRID, danke für das Märchen und auch für Deinen Humor!

Ich hoffe ich bin keiner von Euche zu nahe getreten.

Alles Liebe
Briele
Mit Zitat antworten