Thema: Es tut so weh
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Alt 20.06.2005, 16:21
Gast
 
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Standard Es tut so weh

Hallo Kerstin, Ingrid,
Vielleicht bin ich sensibel. Vielleicht auch ängstlich, kindisch und nicht selbstbewusst genug. Manchmal denke ich über mich selbst' Aha, jetzt will Klein-Vivi wieder bedauert werden....'
Bin schon selbstkritisch, aber Theorie und Praxis sind ja bekanntlich nicht immer das Gleiche.
Ja, vielleicht möchte ich weniger Kontakt zu meiner Mutter, sie beherrscht eigentlich unsere ganze Familie.
Wenn zum Beispiel ich oder meine beiden Schwestern Ehekrach haben, ist sie durchaus in der Lage ihrem respektivem Schwager anzurufen und ihm zu sagen , er solle das wieder richten. Oder wir Töchter werden ermahnt, uns wieder bei unseren bedauernswerten Männern zu entschuldigen. Sowas macht sie nämlich krank. Wir haben uns alle schon vorgenommen ihr weniger zu erzählen, aber irgendwie kriegt sie doch alles aus uns raus...
Eigentlich ist sie gar nicht das armselige Geschöpf, ich glaub sie weiss schon was sie will und wie sie es kriegt.. Aber wenn man sie hört, meint man sie müsste alles Elend dieser Welt ertragen. Aber man kann ihr nicht richtig böse sein, weil sie es jedem recht machen will und sich dann selber in Lügen usw verstrickt. Aber davon ein ander Mal mehr.
Mein Vater, ich und meine Schwestern nannten ihn komischerweise nur beim Vornamen , hatte gerne seine Ruhe. Er hatte einen sehr verantwortungsvollen Posten und wollte in der Freizeit seine Ruhe haben. Vielleicht hat er die bei uns nicht gefunden. Er führte so eine Art Doppelleben, fast jeder Aussenstehende sagte er wäre ja so ein ruhiger, besonnener, kluger Mann und so liebenswert.
Ich fand es aber absolut nicht liebenswert, dass er mich nie in den Arm nahm, mir bei bestandenen Examen linkisch die Hand zur Gratulation reichte usw.
Oder dass er meinte, er hätte ja heiraten müssen, weil ich unterwegs war... Aber jetzt wäre es halt so und er hätte mich ja auch gern( aber woher soll ich das wissen wenn er es nie gesagt oder gezeigt hat ).
Wenn er morgens um 4 oder so nach Hause kam ( aus der Kneipe oder was weiss ich..), dann stand ich freiwillig auf und kochte ihm noch was. Ohne Danke schön.
Ich hätte alles gemacht, wenn er mich nur mal in den Arm genommen hätte, zu mir ins Krankenhaus gekommen wäre oder so...
Aber zum Schluss, als er seine Freundin hatte, da war er plötzlich so verständnisvoll ,ihr gegenüber, die hatte Alkohol- und psychische Probleme.
Und was hatte ich ???
Meine Mutter wurde ungefähr 15 x operiert. Brustkrebs, Unterleib usw. Ich musste dann immer den Haushalt machen und die 2 kleinen versorgen . Aber er war nicht da..
So erst Mal Schluss, sonst höre ich nicht auf und die Wut kommt wieder.
Ingrid, das Märchen ist sehr schön und treffend. Wir müssen Kompromisse machen und auch nicht vom Anderen erwarten was wir selber nicht geben können ( fällt mir gerade so ein...)Aber es geht ja um noch viel mehr darin.
So ihr Lieben, danke fürs Lesen
Kerstin, wie weit seid ihr denn mit dem Bau?
Ingrid, du liegst immer sehr nah bei deinen Beurteilungen, gute Menschenkenntnis.
Ja, ich glaube unsere Couch ist ganz gemütlich und ich fange an mich das wohl zu fühlen.
Aber es ist auch nicht einfach, alles so zu erzählen.
Und auf der richtigen Couch hab ich mich nie richtig gut gefühlt !!!
Alles Liebe ihr Beiden.
Und natürlich auch liebe Grüsse an die andern und alle stille Mitleser...
Viv
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