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Alt 22.10.2002, 18:22
Gast
 
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Standard Kübler-Ross und ihr Sterbephasen Modell

Hallo Lillebror,

natürlich kann ein Angehöriger mit einem Krebskranken über den Tod sprechen. Er könnte beispielsweise die Frage stellen, ob dieser sich davor fürchte zu sterben. Was ist daran so problematisch? Die "Wahrheit" kann natürlich keiner kennen bevor sie nicht eingetreten ist, da gebe ich dir ja recht. Hatte ich aber auch so geschrieben, als ich sagte, dass wahrscheinlich nur ein Betroffener selbst fühlen kann, ob ihm noch Lebenszeit bleibt oder nicht. Aber der Tod stellt doch eine konkrete Bedrohung dar, wenn man eine Krebsdiagnose erhält. Nur um diese Bedrohung geht es doch. Ein Kranker kann doch durchaus in die Situation kommen, dass er seinen Zustand (also die Krankheit und die damit verbundene Bedrohung des Sterbenmüssens) nicht wahrhaben will oder kann. In diesem Zusammenhang hast du auch den von mir benutzten Begriff "Wahrheit" falsch verstanden. Ich meinte natürlich nicht das "Wissen" um den bevorstehenden Tod, sondern die Tatsache der tödlichen Bedrohung durch die Erkrankung.
Ich glaube, so verschieden sind unsere Gedanken gar nicht.
Übrigens finde ich es gut, dass man mit dir diskutieren kann, ohne dass es persönlich wird. Sehr angenehm.

Einen schönen Abend. Anja
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