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Alt 13.11.2004, 02:23
Gast
 
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Standard Prostata-Krebs und Psyche

Hallo Waltraud,
hallo blümchen,

es gibt in Heppenheim eine Selbsthilfegruppe genau zu dem Problem
Prostatakrebs und Psyche. Gerd Unterstenhöfer wird Ihnen gern den einen oder anderen Rat geben und möglicherweise auch gut geben können. Er war mal in meiner Selbsthilfegruppe zu einem Vortrag und wir waren von ihm angetan.

Er ist per E-Mail erreichbar unter

geralem@web.de

oder über die Webseite

www.prostatakrebse.de

das ist die ehemalige Webseite seines an PK verstorbenen Freundes Uwe Peters)

Kurze Anmerkung von mir zur Situation:
Habe selbst lange gebraucht, um mit meinen PK Problemen fertig zu werden. Ganz gelungen ist es auch nicht. Heimlich "weine" ich manchmal auch noch, aber es ist selten geworden. Wichtig war für mich die Hilfe meiner Frau. Sie hat mir geholfen, aber ohne sich "aufzudrängen". Sie verstand es geschickt, mich indirekt zu dirigieren (zu früheren Zeiten nannte ich das mal Kopfkissensteuerung).

Reden über meine Krankheit mit anderen ist wenig sinnvoll, es sei denn es passiert in der Selbsthilfegruppe. Für Aussenstehende, Männer vor allem, sind wir PK-Geschädigten so etwas wie Männer zweiter Klasse. Bei ehemaligen (Sie lesen richtig) Freunden (die meisten haben sich verabschiedet, PK könnte ja auf sie überspringen) ist der Kontakt, wenn er überhaupt noch zustande kommt, sehr dünn geworden und der Dialog noch dünner.

Und ehemalige Arbeitskollegen mag ich nicht mehr sehen. Sie wissen um meine Krankheit und ich höre zur Begrüßung: Du siehst aber gut aus. Ich kann das nicht mehr hören, meide den Kontakt. Ja, wie soll ich den aussehen? Asche? grau im Gesicht? herhutzelt und miesgrämig? klein und häßlich?

Ich habe in der Selbsthilfe neue Freunde gefunden mit denen ich vorbehaltlos über Probleme sprechen kann, ihnen bei ihren Problemen zuhören kann. Bei uns kommen auch die Frauen/Partnerinnen zu den Gesprächen.

Und wir reden, nachdem das PK-Thema immer wieder bestimmend war, mittlerweile auch über andere Themen, gehen zu Kunstausstellungen, wandern gemeinsam, gehen auch mal auf eine Kirmes. Seitdem ist Tristess bei mir deutlich geringer.

Vielleicht steckt in meinen Zeilen etwas, was Sie gebrauchen können.
Aber eines sollten Sie bedenken: Wenn man mir mir in der kritischen Zeit (das waren die ersten zwei Jahre nach OP und Bestrahlung)mit Zuneigung zu nahe kam, habe ich sehr unwirsch reagiert. Die Geduld meiner Frau hat das aber geknackt.

Herzliche GRüße
Wolfhard
www.prostata-sh.info
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