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Alt 19.03.2003, 19:18
Gast
 
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Standard Problem / Gedanken

Liebe Bo,
auch dieses Mal kann ich Deine Worte nur heftig unterstreichen. Unsere Einsamkeit läßt sich nicht wegreden und sie wird wohl auch nicht aufhören. Je mehr man unter Menschen geht, desto einsamer fühlt man sich."Normal" zu wirken (den anderen zuliebe) ist ungeheuer anstrengend und irgendwann gibt man es auf und zieht sich zurück. Aber warum sollten WIR eigentlich unserer Umwelt zuliebe "normal" sein. Ist es wirklich normal, den Menschen, den man am Meisten geliebt hat, und dessen Qualen man bis zum Ende mitgelitten hat, beiseite zu schieben und wieder "zur Tagesordnung" über zu gehen. Ich selbst stehe vor denselben Problemen wie Du. Ich gehe meiner Umwelt aus dem weg. Die Einsamkeit bleibt so oder so aber man muß sich nicht zusätzlich über dumme, leere Sprüche von hilflosen oder sogar leicht gehässigen Menschen ärgern.
Es ist uns beiden kein Trost, dass wir mit unseren Gefühlen nicht alleine sind,- aber Du siehst zumindest, dass Du in Deiner Situation absolut NORMAL bist.Im übrigen, stelle ich fest, dass es zwar Menschen gibt, die uns vielleicht noch etwas bemitleiden, aber wer von unseren "Freunden" denkt eigentlich noch daran, wie qualvoll der Abschied des Dahingegangenen von seinem geliebten Leben war. ER hat alles verloren und in einem Alter, in dem die lieben Mitmenschen ihr Leben noch genießen dürfen. Ich leide noch unter dem Leiden meines Mannes (und damit meine ich sein seelisches Leiden). Kann man jemals den geqälten Blick eines Menschen vergessen, der merkt, dass er alles zurücklassen muß, was ihm lieb und wert war?
Ich bin auch völlig verzweifelt (immer noch, immer mehr,- nach jetzt einem Jahr) und weiss nicht wie das endet.
Liebe Bo, es tut mir leid,- manche schaffen es offensichtlich besser als wir.
Alles Liebe, Nadine
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