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Alt 24.08.2002, 23:12
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Standard Erinnerungen

Im Andenken an Philipp, einen kleinen Freund
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Im Frühling 92 lernte ich dich kennen,
ein kleiner, 21 Monate alter, schüchterner Junge in der Geborgenheit von Mamas Armen,
- so sah ich dich zum ersten Mal.
Später traf ich dich öfters auf der Kinderkrebsstation.
Ich erlebte, wie du schriest bei der KMP
und wie du nur kurze Zeit danach,
vergnügt mit dem Dreirad durch den Flur düstest.
So viel hast du durchgemacht, du hättest jeden Verbitterung spüren lassen können,
doch wo du auch warst,
du brachtest Freude und Fröhlichkeit in unsere Herzen.
Noch sehe ich dich, wie du mit meinen verpatzten Gedichteblättern
Papierflugzeuge formen liessest
und sie jauchzend vor Vergnügen hinter jedem herwarfst.
Kleiner, tapferer Bub, Du kamst ins Sterile Zelt,
hast es selbst dort bewundernswert überstanden.
Hoffnung keimte, dich noch lange unter uns zu haben.
Doch wieder schlug der Krebs zu,
diesmal unheilbar.
Rasend schnell breitete er sich aus,
doch noch immer warst du zufrieden.
Man konnte denken, du wüsstest nichts,
aber vielleicht wusstest du einfach mehr.
In deiner letzten Stunde batest du, fern gucken zu dürfen.
Es kam Donald Duck, deine Lieblingsfigur und
du lachtest, lachtest und lachtest,
es klingt noch immer in mir.
Das war dein Abschied und bleibt für immer mein Trost...

Bea
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