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Alt 19.10.2009, 10:45
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenentfernung und Magenhochzug, OP gelungen, aber Riesenprobleme!

Liebe Ulla, liebe Tina,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich bin sehr froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe und mit Leuten reden kann, die was von der Situation verstehen. Mein Mann lehnt sowas alles ab, er brauche das nicht.
Die OP ist noch nicht einmal 3 Wochen her, er liegt natürlich noch viel und schaut TV o. ä., hat auch noch Schmerzen, das braucht noch seine Zeit.

Er ist heute sehr viel ruhiger von der Panik her. Ich habe auch versucht, das Thema "Schlafen" ein bisschen zu entkrampfen, indem ich ihm gesagt habe, dass er zulassen soll, wenn der Körper sich den Schlaf zu den Zeiten holt, wann dieser das braucht. Das ist dann vielleicht von 20 - 22 Uhr und von 23 - 1 Uhr, und dann liegt er halt dann wach und schaut sich dann einen DVD an. Das scheint ein bisschen zu helfen.

Das Problem "Essen" allerdings scheint sich zu verschlimmern. Er hat (er ist auch noch Diabetiker) ständig Durst, kann dieses Bedürfnis her von der Menge des Magens gar nicht stillen und durch das, was er trinkt, ist der Magen eigentlich ständig voll. Daher vielleicht auch kein Hungergefühl. Ausserdem klebt alles am Gaumen, am Zahnersatz, kauen und schlucken ist mühsam und so ging dann heute morgen knapp 1/2 Brötchen rein, wohl aber ein Glas Milch. Das Essen hat im Krankenhaus besser geklappt, vielleicht auch, weil die Auswahl größer war, keine Ahnung.
Ich stehe furchtbar unter Druck und empfinde Verantwortung für das, was er zu sich nimmt. Das habe ich ihm heute morgen auch gesagt. Und da muss ich auch von runterkommen.
Was würdet ihr mir raten, wie ich damit umgehen soll? Ihn zu den Mahlzeiten rufen und beobachten, was er isst, damit eine Kontrolle über die kcal da ist? Ihm was hinstellen und sagen, dass er essen soll, wenn er möchte? Dann wird das wahrscheinlich gar nicht passieren. Ich bin da sehr unsicher und ich möchte auch nicht riskieren, dass er bis auf die Knochen abmagert und das die ganze Sache noch verschärft.

Was die Reha betrifft:
Mein Mann ist in Kamp-Lintfort von einem Professor operiert worden, der 10 Jahre ind Düsseldorf und dann 10 Jahre in Krefeld gearbeitet hat. Ich hatte um ein Vorgespräch vor der OP gebeten, weil ich sehen wollte, ob das ein Mann ist, zu dem man Vertrauen fassen kann oder man sich vielleicht doch lieber in Richtung Uni-Klinik orientiert. Das Gespräch war sehr gut, der Mann kompetent. Da fiel auch das Wort "Evtl. Reha anschliessend" und der Name "Niederrhein-Klinik Korschenbroich". Das wäre die Klinik, die er empfiehlt, wenn man in Reha gehen möchte oder muss.

Kennt jemand diese Klinik?? Wäre die richtig für uns?

Jedenfalls sagte mein Mann schon am Anfang, dass er nach 7 Monaten immer wiederkehrenden Krankenhausaufenthalten eigentlich lieber nach Hause möchte, sämtliche Ärzte hatten dafür Verständnis. Da die OP gut geklappt hat, sämtliche Körperfunktionen funktionierten und die Ärzte meinten, dass auch das Paniksyndrom, das wohl von OP und Narkose kommen soll, bald wieder besser werden wird, hat kein Mensch mehr von einer Reha gesprochen. Unser Hausarzt fragte kurz nach und brach dann in lautes Gelächter aus, als mein Mann sagte, "wenns eben geht möchte ich zu Hause bleiben". "Genauso habe ich sie eingeschätzt, so wäre ich auch!" Ich hätte ihn erwürgen können.

Ich habe mittlerweile trotzdem mal mit der Klinik Kontakt aufgenommen. Wenn ich mitfahren würde müsste ich für Übernachtung und Vollpension 45 Euro pro Tag zuzahlen, keine Ahnung wovon ich das bezahlen sollte. Wir beziehen seit 1/2 Jahr Krankengeld...
Trotz allem verliere ich das mit der Reha nicht aus den Augen und spreche meinen Mann immer wieder darauf an.

Unser Hausarzt ist nun im Urlaub, mit dem hatte ich mich schon in der letzten Woche überworfen, weil wir ihn 2 mal wegen Schmerz-/Schlaftabletten usw. angerufen hatten und ihm das zuviel war. Ich muss erst mal klären, ob ich noch eine Basis habe, mit ihm überhaupt ein Gespräch zu führen.

Hilfe von Familie und Freunden haben wir, nur das was ich brauche, nämlich dass es langsam bergauf geht und irgendwo ein Ende am Horizont zu sehen ist, kann mir natürlich niemand geben.

Danke nochmal für Eure Nachrichten, über Antwort würde ich mich freuen.

LG, Monika
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