Thema: AHB/Reha/Kur?
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Alt 19.04.2008, 11:00
Andi Frenzel Andi Frenzel ist offline
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Standard AW: AHB/Reha/Kur?

Hallo Ben,

nach einer Tumorerkrankung hast du ein Jahr lang auf jeden Fall Anspruch auf eine Reha. Du brauchst also keine Angst zu haben, dass dir die Maßnahme flöten geht, wenn du dich nicht sofort entscheidest.

Allerdings kann es dir passieren, dass beim Antrag auf eine Reha längere Genehmigungsfristen anfallen (bis zu mehreren Monaten), das hängt auch von der Einrichtung ab, in die du willst. Eine spätere Reha ist also u.U. schwieriger zu planen. Eine AHB dagegen würde in jedem Falle relativ schnell nach Therapieende stattfinden.

Mir haben die Ärzte damals von einer AHB abgeraten. Das war definitiv ein Fehler. Denn auch wenn die körperlichen Folgen der Therapie nicht so gravierend sind und die Prognose meist ziemlich gut ist, kann es trotzdem gute Gründe geben, die für eine solche Maßnahme sprechen: Eine Reha / AHB kann dir helfen, die ganze Angelegenheit zu verarbeiten und damit abzuschließen. Du gewinnst Abstand, kannst zur Ruhe kommen, wirst körperlich wieder aufgebaut, triffst Leute, die Ähnliches durchgemacht haben, hast die Möglichkeit, dich psychoonkologisch betreuen zu lassen: Ein Punkt, der viel zu oft vernachlässigt wird.

Ich würde dir daher raten, eine AHB wahrzunehmen. Denn oft ist es so, dass gerade die psychischen Probleme erst nach Therapieende anfangen, wenn man aus der Therapiemaschine herausfällt und auf einmal wieder auf Alltag machen soll.
Eine AHB wird dir auf jeden Fall genehmigt werden - Gegenteiliges zu behaupten (noch dazu von ärztlicher Seite) grenzt an Verantwortungslosigkeit. Am besten, du wendest dich an den Sozialdienst deines Krankenhauses oder an deinen Hausarzt.

Grüße von Andi
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