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Alt 03.02.2015, 12:06
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Mein geliebter Papi,

es ist soweit. Ein Jahr ist nun vergangen, seit du Mama gefolgt bist. Es ist immer noch alles so unvorstellbar, dass ich nie wieder mit euch reden, euch umarmen und küssen kann. Ihr fehlt hier auf Erden so sehr.

Ich erinnere mich genau an den Tag vor einem Jahr. Du nahmst meine Bestellungen, den Kühlschrank und Ofen entgegen. Ich saß auf Arbeit und wollte dich die ganze Zeit anrufen und fragen, ob alles geklappt hat, aber ich habe den Anruf nach hinten verschoben. Oft frage ich mich, hätte es was geändert, wenn du nochmal meine Stimme gehört hättest? Vielleicht für den Tag, aber dann wäre es ein anderer geworden. Zu Hause angekommen, habe ich dich nicht mehr erreicht. Ich habe dir auf den AB gesprochen. Dann rief Lydi an und meinte, sie mache sich Sorgen, weil du nicht zu Hause wärst. Aber dein Handy war ausgeschaltet und ab dem Moment merkte auch ich, dass etwas nicht stimmte. Zu diesem Zeitpunkt warst du schon auf dem Weg in den Himmel. Einfach Wahnsinn, wenn man so zurück denkt. Und ich vergesse nie den Moment, als mein Freund den Anruf entgegen nahm, die Musik ausmachte und mir sagte, dass du einen Autounfall hattest. Und meine Frage, wie es dir geht... Die Antwort darauf tut bis heute einfach nur weh! Es ist unbegreiflich, wie schnell das Leben vorbei sein kann.... Ob gewollt oder nicht!

Ich vermisse euch beide. Gerade in letzter Zeit,hätte ich euren Rat gebraucht. Und auch für die bevorstehende Zeit, hätte ich euch so gern an meiner Seite. Ich meine, euer erster Enkelsohn... wie sehr hättet ihr euch gefreut. Aber ihr werdet ihn von oben aus sehen und beobachten und die zwei besten Schutzengel werden, die ich mir vorstellen kann.

Ich hoffe meine Entscheidung vom letzten Samstag nehmt ihr mir nicht für übel! Ich hoffe ihr versteht mich und alles wird gut.

Nun sitze ich seit Sonntag auf heißen Kohlen und warte sehnsüchtig auf euren Enkel... Ich möchte doch wissen, ob er deine Augen hat Papi!

Ich denke viel an euch, auch wenn ich nicht mehr viel weine, aber die Hormone einer Schwangerschaft bringen viel Glückseeligkeit mit sich und die Freude auf das Kommende ist groß. Es ändert aber nichts daran, dass ich trotzdem täglich an euch denke und euch vermisse. Ich liebe euch über alles und bin für alles dankbar, was ihr mir auf den Weg mitgegeben habt und die Zeit, die wir gemeinsam verbringen durften.

Eure kleine Tochter!
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Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

Ihr fehlt mir
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