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Alt 05.07.2008, 08:58
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Der PSA-Wert zuverlässig ???

Hallo Daniel,

für den PSA-Wert gibt es keine festen Grenzwerte mehr. Die alte PSA-Wert-Grenze von 4,0 ist out.

Man betrachtet heute den Verlauf, die Velocity. Ab einer jährlichen Steigerung von 0,5 - 0,75 ng/ml wird es kritisch. Deshalb sind die jährlichen Kontrollen und die Beobachtung des Verlaufes wichtig.

Prostatakrebs kann es bei jedem PSA-Wert geben.


Da das PSA nur von Prostatazellen und Prostatakrebszellen produziert wird, ist es ein wesentlicher Unterschied, ob ich noch eine Prostata habe oder nicht. Operierte sollten im Idealfall einen PSA-Wert von < 0,01 haben.

Deshalb sind Operierte so nervös, wenn der PSA Wert auch in kleinen Dimensionen ansteigt, weil sich ein sogenanntes biochemisches Rezidiv ankündigt. D.h. irgendwo müssen noch Krebszellen sein, die PSA produzieren.

Der PSA-Wert von 6,3 liegt im sogenannten Graubereich von 4 - 10. Es kommt wie oben beschrieben auf den Verlauf an, ob eine Biopsie zur Abklärung notwendig ist. Das sollte der Urologe beurteilen. Steckt auch eine Entzündung dahinter, die den PSA-Wert auch erhöhen kann.

Zum PSA und der Biopsie gibt es derzeit noch keine Alternativen. Der PCA3 Test macht derzeit von sich reden und scheint eine Option für die Zukunft zu sein. Allerdings ist er teuer, um die 400 €, wird von den Kassen nicht bezahlt und hat sich noch nicht durchgesetzt.

Gruß

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
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