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Alt 04.08.2010, 17:33
ninanie71 ninanie71 ist offline
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Registriert seit: 02.08.2010
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Atlan,
auch schön Dich kennen zu lernen...
Vielen Dank für Deinen Rat...
Die Geschichte meines Vaters ist ziemlich lang und gleichzeitig ganz schön kurz...
versuche mal Dir einen kurzen Abriss zu liefern...
Also am 31.12.2008 ist meinem Vater der Hund meiner Eltern vom Arm gesprungen. Aus Angst auf ihn zu treten (er ist ein Yorkshire) ist mein Vater ausgewichen und hat sich dabei einen Weber C Bruch zugezogen...er ist damit noch eine Woche rumgelaufen, weil er dachte es wäre eine Stauchung. Dann mußte er operiert werden. Die Wunde hat sich entzündet (ziemlich böse) aber die Ärzte haben erst nicht reagiert. Dann war es so schlimm, dass das Metall wieder entfernt werden musste, aber die Wunde wollte einfach nicht verheilen... Im Juli wollte mein Vater dann zur Toilette und konnte plötzlich nicht mehr aufstehen...seine beiden Beine waren gelähmt... in der Neurochirurgischen-Klinik wurde dann festgestellt, dass er eine cervicale Myelopathie hat, dass ist eine extreme Verängung in der Halswirbelsäule, die neben Bandscheibenvorfällen und degenerativen Veränderungen auch auf Keime (MRSA) zurückzuführen sind. Diese Keime wurden dann bei meinem Vater diagnostiziert. Es war klar, dass er operiert werden muss, aber mit dem Keim wollte das keiner machen...dann am 07.03.2010 ist er ins Krankenhaus gegangen, um sich operieren zu lassen, am 08.03. wurde eine schwere Sepsis (Blutvergiftung) festgestellt und er hatte am selben Tag Nierenversagen... Er kam an die Dialyse und am 11.03. musste er ins künstliche Koma gelegt werden!!! Er hatte ganze 10% Überlebenschance... als er aus dem Koma zurückgeholt worden ist war er einige Zeit extrem durcheinander...als es ihm dann etwas besser ging klagte er wie schon am Aufnahmetag im Krankenhaus über Schmerzen in der Zunge. Dann hat Ende April der Arzt endlich eingesehen, dass sich das mal ein HNO ansehen sollte. Die Biopsie hat dann die Diagnose Krebs gebracht und er wurde sofort in die Uniklinik Marburg verlegt und am 04.05. an der Zunge operiert. Er war für eine Chemo oder eine Bestahlung zu schwach und ist es wohl auch jetzt noch, obwohl es ihm schon viel besser geht. Er ist im März mit 108 kg ins KH und hat jetzt noch ca 65 kg... Jetzt in der Reha muss er erst mal wieder auf die "Beine kommen" und dann würde immer noch die OP der Halswirbelsäule anstehen...dafür, dass er erst 61 Jahre ist und vor 1,5 Jahren noch ganz normal gearbeitet hat war das alles ziemlich viel und das müssen er und meine Mutter erst mal verarbeiten...ich denke eine Chemo oder eine Bestrahlung würde er im Moment auch ablehnen, so blöd wie das auch klingt, aber verstehen kann ich ihn irgendwie...
So, dass war meine/seine Geschichte
Mir tut es gut mit Leuten zu kommunizieren, die verstehen und Erfahrungen haben...danke an EUCH
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