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Alt 31.01.2010, 11:57
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Kein Idiot sein und nicht nerven

Hallo Veranda,

seht es doch mal so: Ihre Welt bricht gerade zusammen und ihr wollt ihr noch das letzte Stückchen Normalität rauben. Wie hört sich das an? Sie "muss" jetzt erst mal gar nichts, außer die Dinge in ihrer eigenen Geschwindigkeit tun, und die bestimmt sie ganz alleine. Zu allem Stress soll sie auch noch von heute auf morgen ihre alten Verhaltensweisen ändern? Die geben ihr wahrscheinlich gerade Halt und das Gerüst, erst mal nicht völlig zusammenzubrechen. Das meinte ich in meinem früheren Post "irgendwann macht man sich auf den Weg".

Aber das macht man selbst. Diese Krankheit ist eine lange (sehr lange) Reise zu sich selbst, da solltet ihr euch besser raushalten. Ihr wollt alle was tun, aber das hört sich mehr nach Aktionismus an. Sie wird die Dinge in der Reihenfolge angehen, die für sie richtig und wichtig ist. Erst mal Therapien abwägen, mit den Nebenwirkungen klar kommen usw. Wie (und ob) sie ihr Leben ändern will, das kann sie auch noch später klären. Vieles ändert sich von ganz alleine, dafür "braucht" sie euch nicht.

Sie bestimmt das Tempo und die Themen! Sie muss auch nicht permanent beschäftigt werden. Sicher braucht sie auch einfach Ruhe. Ich habe alle Ratgeber etc. zur Seite gelegt und nicht reingeschaut. Irgendwann verbrachte ich dann eine ganze Nacht im Internet, danach wollte ich erst mal wieder keine Informationen usw.

Sie "muss" ihre Einstellung nicht ändern. Ihr denkt vielleicht, dass es gut wäre. Aber das ist was anderes. Die Therapien sind so anstrengend, da merkt man von ganz alleine, was einem gut tut und was nicht. Und meine Ärzte sagte immer, man solle so aktiv wie möglich bleiben. Also bremst sie nicht unnötig aus! Ich wollte erst während der Chemo arbeiten, dann merkte ich, dass mein Arbeitsplatz kein Ort zum gesundwerden ist. Aber das merkte ich selbst

So, das wurde etwas lang, aber vielleicht konnte ich rüberbringen, was gemeint ist.
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